Mittwoch, 14. Dezember 2011

Notaufnahme, zum dritten

Gestern musste ich gegen die Mittagszeit kurzfristig in die Notaufnahme des nahegelegenen Krankenhauses. Beim Möhrenraspeln hatte ich mich so empfindlich in den rechten Daumen geschnitten, dass er mit zwei Stichen genäht werden musste. 
Es war das dritte Mal innerhalb von zwölf Monaten, dass ich um immer ungefähr dieselbe Uhrzeit aus immer ähnlichen Gründen dort war – einmal war es der linke Daumen, vor knapp zwei Monaten der linke Zeigefinger, und nun also der rechte Daumen. Bei den anderen beiden Malen war es jeweils ein Messer gewesen, und es hat wenigstens immer noch ein Klammerpflaster gereicht, diesmal nun also die Raspel, und Stiche. 
Gibt einem viel zu denken. Erstens wird mir klar, wie stark ich mich auf meine rechte Hand verlasse. Zum Beispiel beim Tippen: ich habe mal gelernt, dass beide Daumen für die Leertaste verwendet werden können. Tatsache ist, das spüre ich jetzt, dass ich eigentlich immer den rechten nehme. Zweitens merke ich nun am ganz eigenen Leibe, welch ein enormer evolutionärer Fortschritt dieser Daumen ist, die Gegenüberstellung zum Zeigefinger: „ohne“ Daumen (weil jetzt bandagiert) lässt sich ja eigentlich nichts außer Lesen problemlos machen. Schreiben geht schlecht, diverse Aktivitäten hygienischer Art sind eingeschränkt, schon das Trinken ist mühsam, weil das Glas plötzlich nicht wirklich fest gegriffen werden kann. 
Und das Weiterarbeiten an Quilts ist ebenfalls nicht wirklich möglich. Stecknadeln fassen mit dickem Pflaster ist einfach alles andere als lustig. 
Aber jetzt werde ich mir jedenfalls ernsthaft Gedanken über meine Küchenausstattung machen. Offensichtlich ist hier eine Investition nötig, die meine Finger weit außerhalb der Gefahrenzonen hält. Denn es ist ja wohl keine echte Alternative, die Vorbereitung des Mittagessens einzustellen...

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