Samstag, 26. Mai 2012

Patchworktage in Einbeck


Sonntagabend bin ich nach gut sechsstündiger Fahrt spät abends wieder zu Hause eingetroffen. Die Ladenstraße der Patchworktage hatte am Sonntag schon mittags um 13 Uhr geschlossen, so dass die Ladner – zu denen ich ja dieses Mal auch gezählt habe – an dem Tag noch in Ruhe abbauen und nach Hause fahren konnten.


Besucherzahlmäßig war an dem Tag sowieso nicht mehr schrecklich viel los, und zeitweise hatte ich den Eindruck, dass es der Tag war, den die Ladner selbst zum Rumschauen und Einkaufen nutzten. Ich jedenfalls hatte an den Tagen vorher nur mal bei Lesestoff-Miller vorbeigeschaut, die mir schräg gegenüber ihren Stand hatten, und habe sonst auch erst am Sonntag ein bisschen rumgeschaut: gefallen hat mir natürlich wieder der Kurzwarenstand von Angelika Luft, bei dem ich immer wieder schwach werde und ein Vermögen ausgeben könnte. 



Außerdem habe ich noch bei den wunderbaren „Batik-Stoffendirekt aus Indonesien“  vorbeigeschaut (und dieses wunderschöne traditionelle Muster gekauft),


und bei mijn-eigen ein Buch und ein Sieb erstanden, in Vorbereitung auf Siebdruck-Experimente, die ich mir nach dem Elsass gönnen möchte.
Insgesamt war ich mit diesen ersten Erfahrungen als Stoff-Verkäuferin auf einem mehrtägigen Patchwork-Event zufrieden. Es gab zwar einige sehr zähe Stunden am Freitag- und Samstagvormittag, und natürlich kann man immer sagen, dass man gerne mehr verkauft hätte und auch mehr hätte verkaufen können. Und am Donnerstag – immerhin ein Feiertag – hätte ich eigentlich mit einem deutlich stärkerem Andrang gerechnet. Allerdings waren meines Erachtens deutlich mehr Männer mit dabei, als ich das aus früheren Jahren bei solchen Veranstaltungen in Erinnerung habe!


Aber ich habe doppelt so viele neue AbonnentInnen gewonnen, wie ich mir als Wunschziel gesetzt hatte, ich bin mit einigen vollen Stoffkisten weniger nach Hause gefahren, und ich kann nun auch die Verkaufsergebnisse des eintägigen Patchwork- und Textilmarktes in Erding besser einordnen.
Es war interessant, die verschiedenen Reaktionen der vorbeigehenden Leute bei meinem Stand zu beobachten – von „das ist ja eine tolle Idee!“ über „ich färbe selbst“ bis zu „ach Gott, das brauche ich nun wirklich nicht, das ist mir viel zu viel!“ Umgeben von zwei Ständen mit den üblichen bedruckten Patchworkstoffen und viel Zubehör, sind auch viele an mir einfach vorbeigelaufen, ohne überhaupt erstmal genauer hinzuschauen.
Erstaunlich fand ich, wie wenig blaue Stoffe ich verkauft habe, immerhin heißt es doch, Blau wäre die Lieblingsfarbe der Deutschen. Gefragter waren Rot- und Brauntöne, und natürlich haben die Schnee- und Eisstoffe ganz guten Absatz gefunden. Eiswürfelfärbungen kann ich ja auch im Sommer neue anfertigen, da macht es nichts, dass fast gar nichts mehr da ist. Bei den Schneestoffen ist das schon etwas anderes – sie sind zwar nicht ganz so heftig dezimiert worden, aber doch so, dass ich, obwohl ich mich jetzt erstmal auf einen richtig schönen Sommer freuen und den auch aus ganzem Herzen genießen will, schon wieder auf einen wirklich schneereichen Winter hoffe!

Da ich nur ein paarmal für kurze Zeit von Freundinnen am Stand abgelöst wurde, habe ich selbst von den zahlreichen Ausstellungen nur ganz wenig und nur jeweils relativ kurz gesehen. Sehr gefallen haben mir die Fachwerkhäuser des Kinderwettbewerbs, für den ich auch drei Preise gespendet habe. 


Beim Aufhängen der „Afghanistan Inspirationen“ hatte ich meinen ehemaligen Region-Kolleginnen noch ein wenig geholfen und mich in den großen Quilt mit den zahlreichen hellen Stickquadraten und Leinenstoffen verliebt – als ich beim Aufhängen war, war leider noch kein Schild mit Namen dabei, und danach bin ich nicht wieder daran vorbeigekommen.


Ganz besonders gut haben mir die „Textilwege“ von Almut Meyer gefallen, und auch die „Alküns VI – ganz persönlich“, die in den benachbarten Gebäuden untergebracht waren und in der kurzen Pause, die mir blieb, erreicht werden konnten. Auch meine Stimme für den „Stash Challenge – Quilts aus meinen Stoff-Vorräten“ habe ich abgegeben, und den Freischerlern einen Besuch abgestattet.

Nach dem Abbau, der bei mir ja glücklicherweise sehr schnell und praktisch zu bewerkstelligen ist, hatte ich dann noch ein kleines bisschen Zeit und bin noch ins Stadtmuseum zu den „Zeichen der Zeit“ gegangen. Dort fand ich den eindrücklichsten Quilt den von Luitgard Moeschle, „Gegen das Vergessen: Frauen in Auschwitz“.
Auch bei Grietje von der Veen  habe ich vorbeigeschaut und war von ihren vielfältigen Technik-Kombinationen beeindruckt. Und dann war ich so erledigt, dass ich es leider nicht mehr geschafft habe, auch noch „Patchwork tut der Seele gut“ anzuschauen. 

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