Montag, 14. Januar 2013

Ausgebrannt, amputiert und ohne Stoff


Nach gefühlten 10 Wochen sind am vergangenen Montag die Weihnachtsferien zu Ende gegangen und mein Sohn ist vormittags wieder in der Schule. Da konnte ich mich endlich mal wieder an mein Notizbuch machen und diverse Listen abarbeiten, die sich während der Ferientage angesammelt hatten. Das war auch anfangs erfolgreich.
Ich habe meinen ursprünglich geplanten Beitrag für SAQA’s text messages fertiggestellt. 

Arbeit am Text

Nachfahren von Damast-Elementen in verwendetem Stoff

Rückseite, Detail

In dem Zusammenhang konnte ich dann wirklich die Vorteile genießen, die mir mein schöner Tisch bietet, den mein Mann vergangenes Jahr im Schweiße seines Angesichts die Treppe raufgeschleppt und unter Einsatz all seiner technischen Kenntnisse und Fähigkeiten zusammengebaut hat. Für das intensive Text-Sticken, das ich mir für diesen Quilt eingebildet habe, habe ich den Tisch dank des Liftes um fast 10 Zentimeter hochgefahren.


Die Arme waren dadurch in der richtigen Position, eine Erleichterung im Schulterbereich deutlich spürbar. Ich war überglücklich, dass ich dem Ratschlag meines Mannes gefolgt bin, als der darauf bestand, diesen Tisch zu kaufen, und mich nicht mit irgendwelchen preiswerteren Lösungen zufrieden zu geben.

Außerdem habe ich mir die Ausgangsbasis geschaffen, beim Yeiser Art Center  einzureichen, indem ich mir ein Konto dort eingerichtet habe. Während ich innerlich die Möglichkeiten durchging, welche Quilts denn für diese Einreichung in Frage kämen, habe ich mit meinem Sohn Kugelbahn gebaut. 


Ein sehr kreativer Weg des Abschaltens, weil diese Kugelbahn alle Möglichkeiten der ständigen Neukonstruktion bietet. Man muss viel überlegen, da kann der Teil des Gehirns, der mit Quilten beschäftigt ist, gut im Hintergrund weiterarbeiten, ohne dass man es wirklich merkt. Und plötzlich war der Weg gefunden. 
Letztes Jahr hatte ich einen Quilt aus blauen Resten gemacht, der etwas eigenwillig geworden ist. Auch kein Quilt im eigentlichen Sinn mit Vlies, sondern zweiseitig zu betrachten. Fertig habe ich ihn noch nicht auf dem Blog gezeigt, weil ich ihn einreichen wollte. Ergebnis: dreimal bei großen Ausstellungen abgelehnt. Ich hatte schon überlegt, ihn wegzuschmeißen. Da Barbara Lange aber immer wieder sagt, manche Quilts brauchten ein bißchen Liege- und Ablagerzeit, bis sie schließlich irgendwann doch noch genommen werden, hatte ich mir vorgenommen, ihm dieses Jahr noch jede erdenkliche Chance zu geben. Für die text messages hatte er leider das falsche Maß, obwohl er mir gleich eingefallen war, als ich von der Ausschreibung gelesen hatte. Denn Text ist drauf. Jetzt habe ich ihn ‚auf Maß’ gebracht. 



Vorher wird er auch noch bei Yeiser eingereicht – deren Benachrichtigung über Annahme oder Ablehung liegt so im Anmeldezeitraum bei SAQA, dass er postwendend eine weitere Chance bei SAQA kriegen könnte, sollte er bei Yeiser nicht genommen werden. Morgen geht es mit den beiden zum Fotografen.
Insofern war es eine erfolgreiche erste ‚richtige’ Arbeitswoche für 2013.
Dann begann ich aber ab Donnerstag nervös zu werden – die Stofflieferung für das Januar-Abo war noch nicht da, und ist bis Samstag nicht gekommen. Und da ich wegen der Schnee-Gelegenheiten vor Weihnachten einiges mehr gebraucht hatte als ursprünglich geplant, habe ich nicht genügend Stoff vorrätig, um wie geplant heute mit dem Färben anzufangen. Auf Nachfrage heute habe ich erfahren, dass der Stoff heute rausgeht. Vielleicht kann ich also am Mittwoch anfangen.
Außerdem ist während der Arbeiten an den beiden Quilts für die SAQA-Ausschreibung klar geworden, dass die 820 zu ihrer ersten Wellness-Phase zum Händler muss, die Fadenspannung ist nicht in Ordnung und muss dringend gerichtet werden. Meine kleine alte Bernina, die ich gestern hervorgeholt habe, um mit meinem Sohn einen Fastnachtsumhang zu nähen, lässt auch Stiche aus, obwohl sie erst zur Wartung war – ich muss also beide Maschinen wegbringen. Da fühlt man sich schon wie amputiert. Es wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben, als mich tatsächlich an die Steuererklärung zu setzen...
Und dann kam heute morgen noch die Nachricht, dass „Illuminated“, immer noch mit der Ausstellung Beyond Comfort unterwegs, nicht mehr leuchtet und am nächsten Ort, wo demnächst eröffnet werden soll, nicht gehängt wird. Das war so vereinbart, weil ich nicht wollte, dass er als „un-illuminated“ hängt. Trotzdem wurmt es. Bleibt nur zu hoffen, dass er sich in Europa, wenn die Spannung wieder stimmt und der Saft nicht mehr durch einen Adapter zugeführt wird, wieder besinnt, und das Experiment Ausflug nach Amerika nicht durch den Totalausfall beendet wird. Denn ein Austausch der Lichterkette wird nicht möglich sein...
Hoffentlich geht diese Woche besser weiter, als sie heute angefangen hat!

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