Sonntag, 12. Mai 2013

"Wie machst Du das denn alles?"


In den letzten Wochen bin ich mehrfach darauf angesprochen, wie ich das denn hinkriege, relativ viel unterrichten, kreativ sein, Familie, Färben, Haus, Garten, Ausstellungen, und auch noch einen Blog schreiben.
Als dieser Kommentar dieses Jahr das erste Mal auftauchte, war ich erstmal völlig erstaunt: ich viel hinkriegen? Immerhin bin ich ja nicht ‚richtig’ berufstätig, jedenfalls nicht nach den Maßstäben der Politik und Wirtschaft – keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, Kleinunternehmerstatus, keine Angestellten, denen ich Jobs verschaffe... Und im Vergleich zum letzten Jahr, wo ich mit der Vorbereitung auf die Ausstellung fürs Elsass wenigstens mit der fortschreitend abgehakten Liste mir selbst den Eindruck vermitteln konnte, Dinge ‚erledigt’ zu haben, läuft das dieses Jahr irgendwie anders.
Eigentlich habe ich zur Zeit den Eindruck, dass ich sehr wenig auf die Reihe kriege, zumindest auf dem Feld der Kreativität herrscht einigermaßen totaler Stillstand. Ideen sind zwar noch vorhanden, viele, aber die Stunden an der Nähmaschine waren in letzter Zeit sehr wenige. Und ich habe es sogar geschafft, Anmeldetermine zu verpassen – nun gut, einen, aber immerhin.
Ich bin keine begeisterte Hausfrau, dementsprechend sieht es bei uns manchmal aus. Gekocht werden einfache, schnelle Gerichte, und mein Mann ist ein Engel insofern als er wirklich fast immer sagt, dass es ausgezeichnet schmeckt (was nicht wirklich immer stimmt...) Und der Garten ist dieses Jahr äußerst naturbelassen – ich frage mich, ob es sich überhaupt noch lohnt, den Kampf gegen Unkraut und die Schnecken aufzunehmen oder ob es nicht sowieso schon zu spät ist. In den anderen Jahren hatte ich an den ersten warmen Tagen des Jahres wenigstens immer einen frühen Start hingelegt, verbunden mit den allerbesten Vorsätzen, dieses Mal aber wirklich nicht wieder so ins Hintertreffen zu geraten. Dieses Jahr blieben diese ersten warmen Tage bekanntermaßen aus und meine allerersten Versuche der Unkrautbekämpfung zwischen den Beerensträuchern und in Blumenbeeten fanden erst vergangenen Sonntag statt und sind dann am Mittwoch teilweise mit dem Rasenmäher fortgesetzt worden... Ich habe also gerade gar nicht den Eindruck, alles gut auf die Reihe zu kriegen!
Aber wenn ich genau nachdenke, stimmt das so natürlich auch wieder nicht. Bisher lag der Schwerpunkt in diesem Jahr wohl deutlich anders – ich habe viel unterrichtet, und die Abweseneheiten für das Unterrichten müssen anschließend wieder kompensiert werden. Ich bin jetzt beim dritten Mal Färben für das Abo, womit ich immer mehrere Tage beschäftigt bin. In den letzten Wochen war im weiteren Familienkreis einiges los, wodurch die Konzentration und Fähigkeit zum kreativen Arbeiten eindeutig eingeschränkt wird, am Dienstag ist die Beerdigung.
Ich habe schon einiges geschafft, insofern waren die Kommentare nicht völlig unberechtigt. Nur hat es sich dieses Jahr noch nicht in einer wirklich ausgeprägten Quiltproduktion niedergeschlagen. Aber das Jahr ist ja noch nicht mal halb um, da kann noch einiges passieren.

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