Seit ich vor zwei Jahren Silke Bosbachs Ausstellung in
Rüdesheim bei den Patchworktagen gesehen habe, schaue ich immer mal wieder auf
ihren Blog. Im Mai hatte ich da den Aufruf zur Bewerbung um den „Creative
Outdoor Award: My Bird“ gesehen. Da ich es trotz guter Vorsätze und Ideen nicht
geschafft hatte, beim Strickwettbewerb einzureichen, über den ich hier mal berichtet hatte, habe ich auf gut Glück ein E-mail losgeschickt und mich um
Teilnahme beworben. Ende Mai kam die Benachrichtigung, dass ich tatsächlich aus
über 240 Bewerbungen als eine von fünfzig ausgelost worden bin. Es folgte eine
intellektuell höchst anspruchsvolle Einsendeaktion von vorfrankiertem Umschlag
und Teilnahmevertrag, in dem ich mich verpflichtete, bis 9. August abzuliefern,
oder ansonsten 20 Euro zu bezahlen, damit ein weiterer Vogel-Rohling an eine/n
nächsten Teilnehmer geliefert werden könnte. Außerdem habe ich unterschrieben,
dass ich keinerlei finanzielle Ansprüche stellen werde, wenn ich zur
Preisverleihung nach Köln fahren und übernachten müsste. Und die Zusage
meinerseits, bei der Preisverleihung persönlich anwesend zu sein oder für
adäquaten Ersatz zu sorgen.
Dieser Vogel-Rohling wartete dann auf mich, als ich aus
Berlin zurückkam.
Mein erster Gedanke war ein leicht erstauntes „hm, doch eher
ein kleines Teil“. In den weiteren Tagen folgten dann Überlegungen, was ich mit
dem Ding nun anstellen würde. Zugegeben, die ersten Überlegungen widmeten sich eher der Darstellungs- bzw. Präsentationsform: an einem Vogelhäuschen anbringen? Auf einem Ast befestigen – aber wie würde ich
dann den Ast in eine ausstellbare Position bringen? Auf einen Quilt oder
vielleicht gar einen auf einen Keilrahmen aufgezogenen Quilt aufnähen? Mit
Hilfe eines am Rücken befestigten Nylonfadens als ‚fliegend’ ausgeben – aber so
wie er seine Flügel hält, sieht er einfach nicht wie ein fliegender Vogel aus,
sondern würde eher den Eindruck vermitteln, dass er gleich wie ein Steil vom
Himmel fliegt? In ein 'Nest' setzen?
Allmählich richten sich die Überlegungen nun eher in die
gestalterische Richtung: könnte man ihn färben? Er sieht leider nicht so stabil
aus, als ob er einen Flug durch die Waschmaschine überstehen würde, außerdem
ist der Stoff, so wie er sich anfühlt, alles andere als pfd, wer weiß also, ob
er die Farbe überhaupt annehmen würde. Oder doch irgendwie mit Stoff befedern?
Vielleicht sollte ich meinen Sohn fragen, der hat sicherlich
ein paar unkonventionelle Ideen auf Lager. Aber noch habe ich ein paar Wochen Zeit, die
Denkmaschine darf einfach noch ein wenig vor sich hinrollen.
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