Mein Verhältnis zur Eisenbahn geht weit zurück. Damals gab
es noch Würmlingsausweise – ich habe lange gebraucht, bis ich merkte, dass
dieser Ausdruck keinen Bezug auf die Besitzer einer solchen Vergünstigunskarte
nahm! – D-Züge, Kurswagen, Kursbücher, in denen man stundenlang blättern und
sich selbst eine alternative Route zusammenstellen konnte, und
Bahn-Bonus-Hefte.
Mehrere Jahre bin ich wegen einer Beziehung ca. einmal pro
Monat zwischen meinem Studienort Freiburg und Braunschweig hin- und
hergefahren. Damals scheint es mir weniger Verspätungen und Ärgernisse mit der
Bahn gegeben zu haben. Oder liegt es daran, dass ich zwischenzeitlich außerde
noch eine mehrjährige Pendlererfahrung zu der Gesamtbeziehung zur Bahn miteinbringe?
Mein Mann macht sich jedenfalls immer auf Aufregungen
gefasst, wenn ich mit der Bahn unterwegs bin – und er hat nicht ganz unrecht.
Irgendwie passiert immer etwas. Und sollte ich planen, mit dem letzten Zug nach
Hause zu kommen, kalkuliert er schon gleich mal ein, dass er mich von der
letzten Umsteigehaltestelle abholen muss.
Heute war ich aber erstmal in die Richtung „weg“ unterwegs, und
mit dem Zug, weil ich nach den zahlreichen Autobahnfahrten in letzter Zeit
einfach etwas entspannter zum Kurs im Patchworkhimmel in Grünstadt reisen
wollte.
Und da ich dann sowieso unterwegs war, wollte ich in München
eine Kleinigkeit erledigen, hatte also die Abreise für eine Stunde früher
eingeplant. Da ging es schon los – 7 Minuten Verspätung. Die Umsteigezeit am
ersten Umsteigepunkt beträgt in der Regel 6 Minuten, und weil es sich da um die
‚Hauptstrecke’ handelt, wartet der nicht. Hätte ich den Anschluss nicht
bekommen, hätte ich meine Besorgung in München gleich knicken können. Aber der
Anschlusszug hatte auch ein bisschen Verspätung, also hat das gerade noch
geklappt. Dass er wegen der vielen Oktoberfestfahrer, die alle an nur einer Tür
einsteigen wollten, noch mehr Verspätung gekriegt hat, hat mich erstmal nicht
weiter gestört, denn in München hatte ich ja mehr als eine ganze Stunde Zeit.
Es blieb sogar Zeit, um ein paar Fotos zu machen.
Für mein Projekt "Colour of the Day": angeblaute Trachtenweste und - hemd |
Ebenfalls für "Colour of the Day": welche Webcam wird hier wohl auf die Gebäudefassade projiziert? |
(Schaufenster)Kunst aus/mit Büchern |
Als ich dann von meiner erledigten Besorgung zehn Minuten vor geplanter
Abfahrt des ICE ans Gleis kam, stand der Zug da, Türen zu, Reisende auf dem
Bahnsteig. Fünf Minuten vor Abfahrt immer mehr Reisende auf dem Bahnsteig. Ein
Zugführer kam vom vorderen Ende des Zuges zum hinteren, stieg in die Lok, und
schaute von da an in ca. 20-Sekunden-Abständen aus dem Fenster. Es tat sich
nichts. Als ich von anderen Reisewilligen gefragt wurde, ob der jetzt gleich
losfahren würde, ohne vorher die Türen geöffnet zu haben, konnte ich nur
hoffnungsvoll lächeln und sagen „Ich will auch mit diesem mitfahren.“ Zum Abfahrtzeitpunkt eine Durchsage "wegen einer technischen Störung gehen die Türen nicht auf, die Abfahrt verzögert sich um wenige Minuten." Fünf Minuten später die Ansage, dass eine ICE aus Berlin, der nach unserer Abfahrt auf dem Gleis hätte einfahren sollen, wegen technichser Störung 20 Minuten später und auf einem anderen Gleis ankommen würde. Dann wieder eine Durchsage an die Wartenden, dass sich die Abfahrt weiter verzögert, fünf Minuten später nochmal. Zwischendurch ging mal eine Tür auf, die anderen aber nicht.
Dann wurden Fahrgäste Richtung Augsburg /Stuttgart auf einen anderen ICE verwiesen, der Bahnsteig leerte sich deutlich. Nach weiteren ca. 10 Minuten allerdings öffneten sich alle Türen des Zuges, wir, die weiter als nach Stuttgart Fahrenden, durften einsteigen, und nach höchstens 5 Minuten erfolgte die Abfahrt. Ein leerer Zug, sehr ruhig, von der über 30-minütigen Verspätung wurden fast 16 Minuten aufgeholt. Diese Leistung sollte man unbedingt anerkennend herausstellen! In Mannheim Ankunft um 15.42h. Abfahrt des Anschlusszuges um 15.44h – und dieser Regionalzug hat nicht gewartet, fuhr los, als ich die letzten 7 Stufen heraufkam.
Dann wurden Fahrgäste Richtung Augsburg /Stuttgart auf einen anderen ICE verwiesen, der Bahnsteig leerte sich deutlich. Nach weiteren ca. 10 Minuten allerdings öffneten sich alle Türen des Zuges, wir, die weiter als nach Stuttgart Fahrenden, durften einsteigen, und nach höchstens 5 Minuten erfolgte die Abfahrt. Ein leerer Zug, sehr ruhig, von der über 30-minütigen Verspätung wurden fast 16 Minuten aufgeholt. Diese Leistung sollte man unbedingt anerkennend herausstellen! In Mannheim Ankunft um 15.42h. Abfahrt des Anschlusszuges um 15.44h – und dieser Regionalzug hat nicht gewartet, fuhr los, als ich die letzten 7 Stufen heraufkam.
Der nächste Zug, eine halbe Stunde später, wiederum, wartete
mehr als 7 Minuten auf Anschlussreisende. Sänk ju for träweling wis Deutsche
Bahn.
Aber nach diesem Auftakt kann es jetzt eigentlich nur ein sehr
guter Kurs werden!