Dienstag, 30. Dezember 2014

Zur Linde im Dezember

In der ersten Woche dieses Monats war es so dunkel und trüb, dass ich mich mehrere Tage hintereinander nicht aufraffen konnt, zur Linde aufzubrechen. Die ersten Fotos stammen vom 6.12.:

6.12., 8:56 Uhr

Am 7.12. habe ich einen weiteren Anlauf gestartet – zur Zeit ist es deutlich schwieriger, den Weg bei meiner Walking-Tour so einzurichten, dass die Linde mitgenommen werden kann, weil wegen einer Brückenbaustelle meine ‚lange Route’ noch wesentlich länger geworden ist – und auch an diesem Tag sah es noch nicht besser aus, so dass ich mich entschlossen habe, nur diese Fotos aus der Ferne gelten zu lassen:

 
7.12., 12:02 Uhr

7.12., 12.02 Uhr

Erst ein paar Tage später wurde es wieder etwas freundlicher:

12.12., 7:46 Uhr

19.12., 8:32Uhr

Am 25. bin ich dann noch einmal den langen Weg gegangen, und beim Blick von weitem fiel mir jetzt endlich auf, dass der im Februar so grausam verstümmelte Ast sich mächtig angestrengt hat:
Es wird sicher noch dauern, bis die Silhouette wieder etwas ausgeglichener aussieht, und vermutlich wird sie noch lange gerupft wirken. Aber es hat mich getröstet, dass der Lebenswille des Baumes stark genug ist, dass schon nach einem Dreivierteljahr Neuwuchs deutlich erkennbar wird.

25.12., 12:04 Uhr

Da wir am 28. in Urlaub gefahren sind, wurde an dem Tag, auf dem Weg hinaus aus der Stadt, der letzte Stopp am Baum eingelegt. Versöhnliche Abschiedsfotos im Schnee:

28.12., 9:33 Uhr

28.12., 9:32 Uhr

Damit ist dieses Baumprojekt erstmal abgeschlossen. Mein persönliches Fazit? Die Linde ist mir im Laufe dieses Jahres ans Herz gewachsen, aber so innig wie bei Daily Oak ist die Liebe nicht geworden. Der deutlich längere Weg als zur Eiche hat einerseits dazu beigetragen, weshalb ich auch kein einziges Mal zweimal am Tag hingegangen bin. Andererseits waren die Perspektivmöglichkeiten wegen ihrer Lage am vorbeiführenden Weg und der Tatsache, dass man wegen des sie umgebenden Feldes nicht drumherum gehen konnte, weniger interessant und variabel als bei der Eiche. Dort konnte ich einfach mal drumherumstapfen, hier hätte ich mir vermutlich den Zorn des Bauern zugezogen, der ja – meine bösartige Vermutung – durch seine brutale Stutzaktion schon gezeigt hatte, dass er für diese Linde nicht gerade ein besonders empfindliches Gespür hat.
Aber ich habe sie, nachdem mein Sohn und ich sie in ihrem Umfang ausgemessen hatten, der Landshuter Sektion des LBBV gemeldet, die just in diesem Jahr einen Aufruf zur Meldung von ‚Baumgiganten’ (Bäume mit einem Durchmesser von mehr als einem Meter) gestartet hatten. Ob ihr das was bringt? Vorbeischauen werde ich sicherlich immer mal wieder. Ich könnte ja überlegen, ob ich mein Walking-Strecke nach den verflossenen Baumprojekten ausrichte – jeweils an der Eiche vorbei, und anschließend den Schwenk zur Linde gemacht? Das ist jedenfalls eine saftige Strecke, Bewegung kriege ich dann auf jeden Fall genug!


Einen neuen Baum habe ich mir noch nicht gesucht, aber mein Mann hat mich neulich auf eine gute Idee gebracht, die ich erstmal in Augenschein nehmen werde, wenn wir aus dem Urlaub zurück sind.

2 Kommentare:

  1. Hallo Uta,
    ein schönes neues Jahr! Mein Tipp: Wie wäre es mit der "Zeigerpflanze für die bayrischen Biergärten" - der Kastanie? Viele Grüße aus Bietigheim von Kirsten

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    1. Hallo Kirsten - leider sind ja sehr viele Kastanien in Bayern krank, die Blätter werden früh braun und fallen ab. Außerdem gibt es in unserem unmittelbaren Umfeld keinen Biergarten, der welche hätte, und durch die Linde habe ich ja deutlich festgestellt, dass die Entfernung von unserem Haus ein wichtiger Faktor bei der Ausübung ist. Oder es wird kein tägliches Projekt... Aber ich denke nochmal drüber nach, ab 6. sind wir ja wieder zu Hause.

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