Dienstag, 19. Mai 2015

Zurück aus Karlsruhe

Als am vergangenen Mittwoch das Autopacken anstand, hatte ich zum ersten Mal in meiner Stoff-Verkaufs-Karriere drei kräftige junge Helfer, die mir in null-komma-nichts meine Stoffkisten die Treppe heruntergetragen hatten. Sonst ist das Packen, weil die Kisten aus Platzgründen im ersten Stock lagern, eine sehr mühsame Angelegenheit, diesmal war es so schnell erledigt, dass ich mich ernsthaft gefragt habe, warum ich es bisher eigentlich immer alleine gemacht habe. Noch jetzt finde ich es toll, dass es wenigstens das eine Mal so schnell und glatt ging und ich eigentlich nichts zu tun brauchte, als zu sagen 'dieses Teil im Kofferraum da hin, und dieses dann dahin'.
Die Fahrt am Donnerstag verlief problemlos, das Aufbauen in Karlsruhe – ohne Treppen – ging relativ gut vonstatten. 

Stadium 1 - bevor das große Chaos ausbricht

Stadium ca. 3 1/2, das Schlimmste ist schon überstanden.

Stadium 'fertig', die Kunden können kommen

Auf die reduzierte Standbreite war ich durch die Erfahrung des Vorjahres vorbereitet. Dass ich allerdings wieder würde darum kämpfen müssen, an einem Stromverteiler Anschluss zu bekommen, hatte ich nicht einkalkuliert. Der Standbetreiber, bei dem der Verteilerkasten liegt, hatte nicht gewusst, dass von diesem Verteiler alle Stände im 6-er-Block versorgt werden müssen und den Kasten gründlich zugebaut. Da ich nicht die erste war, die erst etwas später ankam und dann noch ihren Strom legen wollte, war er verständlicherweise etwas angesäuert – ich allerdings auch darüber, dass ich um meine Stromsversorgung kämpfen musste. Wir haben uns also erstmal ganz deftig angepampt, und wenn nicht die vermittelnde Frau Garch vom Veranstalter eingegriffe hätte, wäre der Auftakt vielleicht richtig gründlich danebengegangen. Durch ausgeklügelte Taktiken haben wir es dann zwar geschafft, mein Kabel noch an seinen Verteilerkasten zu bekommen, aber es war ein etwas mühseliges Unterfangen. 

Durch Handzeichen Markieren am oberen Rand der Stellwand,
wo unten eine Mauseloch-artige Durchsteckmöglichkeit für Stromkabel ist...

... zu der der Bindfaden, der den Stecker zum Verteilerkasten ziehen soll,
durch Beschwerung mittels eines Hakens erst hingeleitet werden muss!

Im Laufe der drei Tage haben wir dann aber auch noch einige Male ganz normal miteinander geredet und uns gegenseitig versichert, dass es nicht persönlich gemeint war, und uns sogar nett voneinander verabschiedet 'bis zum nächsten Jahr'…

Freitag war ein guter erster Tag, aber entgegen der vom letzten Jahr geschürten Erwartung, dass am Samstag mehr Betrieb sein würde, war es da vor allem nachmittags deutlich ruhiger. Dass der Sonntag bei mehrtägigen Veranstaltungen kein Tag ist, der bei meinem Warenangebot zu den umsatzstärkeren gehört, weiß ich erfahrungsgemäß auch schon, und war darauf vorbereitet. Auf eine Art ist es etwas ärgerlich, dass ich nicht schon am Samstagabend abbauen und nach Hause fahren kann. Aber mit Strickzeug und einer gewissen Gelassenheit ausgestattet, ging auch der Sonntag vorbei, und eingepackt war dann, wie immer, ziemlich schnell. Um halb sieben war ich schon unterwegs. 

Meine Entscheidung, die südliche, 50 km kürzere aber immer noch etwas baustellenlastige Autobahn-Route zu nehmen, wäre fast vollkommen schiefgegangen, weil ich schon kurz hinter Karlsruhe in dickem Stau stand. Glücklicherweise kam dann nach dem ca. ersten der zehn Kilometer Stau noch eine Ausfahrt, mit vager Ortskenntnis konnte ich mich durch Pforzheim an der totalen Autobahnsperrung nach Unfall vorbeischlängeln, und danach lief alles verkehrstechnisch glatt. Nur die letzte Dreiviertelstunde war sehr schwierig. Da wäre ich wirklich lieber im Bett gewesen als auf der Autobahn!

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