Dienstag, 15. März 2016

Nach dem Markt ist vor dem Abo

Am vergangenen Sonntag war wieder Patchwork-Messe in Erding. Das ist für mich der praktischste Markt: morgens hinfahren, aufbauen, verkaufen, abbauen, nach Hause fahren. Keine Übernachtungen, nur ein (allerdings anstrengender) Tag – eine Art Heimspiel, und weil ich das schon öfter gemacht haben (dieses Mal müsste das 10. Mal gewesen sein) auch mit gewisser Routine verbunden. 
Dieses Mal hatte ich aber einen neuen Standort gebucht. Nicht mehr direkt am Treppenaufgang, wo ich immer ein bisschen das Gefühl hatte, dass die Leute da mehr auf Durchgang gepolt sind. Außerdem hatte ich dort den ganzen Tag auf die Essensausgabe geguckt, und die zeitweise langen Warteschlangen haben öfter zu einem Stau geführt, von dem ich manches Mal den Eindruck gewann, dass er die Leute dort auch eher auf den Modus ‚nur schnell durch hier und nicht stehenbleiben’ eingestellt hat, als sie an meinen Stand zu locken. Zwar war ich meistens mit dem Verkaufsergebnis einigermaßen zufrieden, aber als sich die Gelegenheit bot, den freiwerdenden Platz direkt am Eingang zu übernehmen, habe ich die Chance ergriffen.
Größere Standfläche bedeutet natürlich eine höhere Standmiete... aber schon allein der Ausblick auf den Eingang ist diese Mehrkosten wert!
Wegen dieser Veränderung allerdings war ich vorher richtig nervös, habe unruhig geschlafen, weil ich mir nicht sicher war, ob ich nicht vielleicht viel länger brauchen würde, um alles aufzubauen. Also bin ich eine Stunde früher losgefahren als sonst, war um sieben bereits an der Stadthalle Erding und habe dann angefangen. Es hat aber alles gut geklappt – nur ein Foto vom fertigen Stand habe ich nicht gemacht.

noch im Aufbau begriffen - im Vordergrund
ein auf der Longarm gequilteter Quilt, der
außerdem noch handgestickte Quadrate von Guldusi
verwendet.

Meine am Samstag noch schnell fertig zusammengenähte Jakobsleiter hat sich als Hintergrunddekoration sehr gut gemacht – nur dass ich beschlossen habe, die drei oder vier Unregelmäßigkeiten in den Innenquadraten des Musters doch noch auszubügeln. 

Schon vor Schließen der letzten Naht die Überlegungen -
bleiben die 'Fehler', oder nicht? Aber Samstagabend
um 22 Uhr war keine Zeit, umd Schönheitsreparaturen durchzuführen
!

Als ich sie zuerst bemerkt hatte, war ich noch etwas wurschtig der Meinung ‚das lasse ich so, keine Lust zu trennen!’ Aber ich habe mir ebenfalls einen der wunderbaren handgedrechselten Trenner geleistet, die Bernhard Lange angefertigt hat, und die ich am Stand verkauft habe. Damit wird das Trennen schon fast zum Vergnügen, oder doch etwas erträglicher, und in den nächsten Tagen werde ich ihn auf diese Art einweihen.

Durch die Türen kam es zwar phasenweise immer mal wieder kalt hereingeweht, weil es ein unerfreulich kalter und windiger Tag war. Aber da bin ich nicht sonderlich empfindlich, außerdem hatte ich meinen Prototyp-Schal vom Projekt „Stricken für einen guten Zweck“ dabei, den ich mir immer wieder umlegen konnte, und so ging der Tag unglaublich schnell und glatt über die Bühne. Das Einpacken und Aufräumen war sogar schneller als sonst, ich war bereits eine halbe Stunde eher zu Hause als normalerweise, und schon direkt nach dem mittlerweile am Erding-Tag ritualisierten Familienessen in der Pizzeria um kurz nach acht Uhr todmüde im Bett!
Am Montag dann gleich in der Früh das Auto ausladen. Diesmal ohne syrische Hilfe, weil der vorgesehene Helfer letzte Woche schneller als erwartet nach Kassel gezogen ist – fast kam ich  mir vor wie die Frau des Bürgermeisters von Köln, nachdem die Heinzelmännchen verschwunden sind... Aber früher konnte ich es auch alleine, und das geht jetzt eben wieder.



Und dann: Vorbereitungen fürs Abo-Färben. Ein paar der Fäden mussten noch von der großen Rolle gewickelt werden, 


und ich habe heute versucht, meine technischen Überlegungen umzusetzen, mit denen mir die Garnrolle nicht immer aus dem Behälter springen 


und durchs Zimmer tanzen soll: Ein Loch im Deckel des Glases, durch den der Faden dann läuft. Schon besser als vorher!


Aber vielleicht suche ich mir noch ein etwas schmaleres Glas, in dem die Rolle gar nicht umkippen kann.

Morgen wird gefärbt. Vielleicht sogar mit Schnee? Denn hier schneit es.

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