Dienstag, 29. November 2016

Es rennt die Zeit...

Erschreckend ist das, wie schnell gerade die Tage ins Land sausen, und irgendwie war nie richtig Zeit, sich mit ausreichend Muße hinzusetzen und nachzudenken, was es denn zu Erzählen gäbe.
Und dann, gestern, als ich das vorhatte, waren ausgerechnet wir ein Opfer der Telekom-Lahmlegung, und hatten kein Internet. Da merkt man dann, wieviel man inzwischen in diesem Medium unterwegs ist.

Neben dem Färben der November-Lieferung, die sich allmählich dem Ende zuneigt (nur noch bügeln, schneiden, verpacken - also fast noch im Zeitplan!), Fertigstellung des Artikels für Patchwork Professional, Weiterdenken für die nächste Ausgabe des Magazins der Patchworkgilde blieben nur wenige Stunden zum Nähen. Ich habe einen Quilt angefangen, der wird "Waste No Threads!" heißen, aber eine ganze Weile dauern, bis er fertig ist. Auf die Idee kam ich, als Barbara Lange beim gemeinsamen Aufhängen der Ausstellung der International Threads (noch bis Ende dieser Woche!)das Stichwort "hand-stitched" fallen ließ. Und beim Fadenwechsel an der Longarm-Maschine fallen immer längere Fadenstücke an, die wegzuschmeißen eigentlich zu schade sind. Mehr wird zu diesem Thema aber erstmal noch nicht verraten.

Und dann mussten einfach auch mal wieder familiäre Pflichten erfüllt werden. Am Samstag vormittags ein Auswärtsspiel der Basketballmannschaft meines Sohnes, gegen den Tabellenersten, bittere (erwartete) Niederlage, aber sie haben gut gespielt, hart gekämpft, nur keine Punkte machen können. Abends war dann ein schönes Konzert der afrikanischen Flüchtlinge in der Kirche, mit anschließendem gemeinsamen Essen für die Musiker und ehrenamtlichen Betreuer.


Leider kein afrikanisches Essen, aber von angehendem afrikanischen
Sterne-Koch gekocht, also sehr lecker.
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Zu dem Zeitpunkt war aber die eigentlich spannendste Phase der Woche schon wieder ein paar Tage vorbei. Kurzfristig hatten wir über einen Wechsel ins Ausland nachgedacht, im Raum stand Kolumbien. Und nach der ersten Überraschung, als mein Mann mit der Idee ankam, sich dort zu bewerben, hatte mir diese Aussicht sogar ganz gut gefallen. Wir haben nach Schulen und Basketballmöglichkeiten für den Sohn gesucht, uns über die Stadt informiert, und ich dachte, ich könnte so vielleicht endlich mal mein Spanisch einem Praxistest unterziehen. Außerdem hätte ich meinem Mann gegenüber einen sprachlichen Vorteil gehabt, denn der kann bisher 'nur' Latein in der Sprachgruppe. Aber Rücksprache mit den Verantwortlichen und Organisatoren haben dann so viele Pferdefüße ans Licht befördert, darunter den mich betreffenden, dass ich vermutlich keine Arbeitserlaubnis bekommen hätte, und so haben wir uns von dem Gedanken mit ein bisschen Wehmut wieder verabschiedet.
Mir bleibt also das Stoff-Abo noch weiter erhalten, ich muss nicht überlegen, was ich mit der Longarm-Maschine und meinen 40 Kisten Stoff mache. Und wenn ich morgen von einer Fahrt zum Anwalt für Ausländerrecht zurückkomme, wird hoffentlich auch mal wieder Zeit für eine längere Sitzung an der Nähmaschine sein.

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