Montag, 13. Dezember 2010

Von Schaufenstern, alten Gefängnissen und anderen Gelegenheiten

Wenn man anfängt, sich mit seinen Arbeiten in der Öffentlichkeit präsentieren zu wollen, ist man manchmal darauf angewiesen, dies an ungewöhnlichen Orten zu tun.

Am vergangenen Freitagabend hat mir das Winterwetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eigentlich hatte ich zur Eröffnung einer Ausstellung fahren wollen, die nach einem interessanten Konzept veranstaltet wird.
Eine Bekannte von mir, Jutta Koch-Francisco, betreibt einen wunderbaren Goldschmiedeladen mit Kunsthandwerkstatt, „goldrichtig“, in Rotthalmünster, Adresse: Marktplatz 32, 94094 Rotthalmünster (leider keine Webseite). Ich selbst durfte bei ihr auch schon einige meiner Quilts vor fast zwei Jahren zusammen mit den interessanten Möbeln von Winfried Neuhäuser ausstellen.


Quilts von Uta Lenk,
Möbel von Winfried Neuhäuser
(außer dem Schaukasten für Schmuck)

Bei diesem Laden ist außerdem sehr viel Schaufensterfläche dabei, und Jutta hat nun eines der großen Schaufenster vermietet. Dort wird jetzt von Franziska Lankes und André Hasberg eine Schaufenstergalerie betrieben. Ich denke, das ist eine sehr interessante Bereicherung für das kulturelle Leben dieser kleinen Stadt.
Die erste Ausstellung war mit Arbeiten von Franziska selbst, und zu der Eröffnung konnte ich auch schon nicht hinfahren, weil ich damals zum Unterrichten unterwegs war. Am Freitagabend wurde jetzt die zweite Ausstellung eröffnet, BRUT von Lena Zehringer, und ich wäre sehr gerne hingefahren, um zu sehen, wie bei solchen Gelegenheiten die angekündigte offene und rückhaltlose Diskussion über Kunst aussieht. Die Ausstellung selbst kann ich mir zwar vielleicht noch bei anderer Gelegenheit anschauen, aber es wäre mir schon wichtig gewesen, bei der Eröffnung dabei zu sein. Hoffentlich ist das Wetter bei der nächsten Eröffnung im Februar nicht mehr ganz so widrig, dass solche Ausflüge wieder möglich werden.

Gestern nachmittag war ich dann bei einer Ausstellung im Alten Gefängnis in Freising. Fünf Drechsler präsentierten und verkauften dort an diesem Wochenende ihre Arbeiten.
Vor zwei Jahren war ich bereits zur Ausstellung der Quiltgruppe Freisinger Schnipsis dort und von dem Ausstellungsort (und der damaligen Ausstellung) begeistert.
Das Alte Gefängnis wird von einem Förderverein verwaltet und für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Die Ausstellungen finden in der ehemaligen Wohnung des Gefängnisdirektors statt, und zugegebenermaßen gibt es einem schon ein etwas merkwürdiges Gefühl, hinter den – auch hier – vergitterten Fenstern schöne Dinge zu betrachten.
Auch wenn man in die Wohnungs- bzw Ausstellungsräume hineinkommt, sieht man erst mal auf ein vergittertes Fenster. (Leider habe ich beim Fotografieren nicht darauf geachtet, dass ich kein Hochkantfoto machen sollte, wenn ich das Foto hier im Blog einstellen will, deshalb kann ich hier jetzt leider kein Bild zeigen.)

Ich bin begeistert von der Idee, einen solchen Ort für Kulturveranstaltungen und Ausstellungen zu nutzen!

Eine meiner ersten Einzelausstellungen vor mehr als vier Jahren fand in einem zu der Zeit leerstehenden Ladenlokal statt. Damals war ich Mitglied in einem Kunstverein, der „Ambulante Galerien“ veranstaltete und hier am Ort immer mal wieder leerstehende Ladenlokale in der Innenstadt für Ausstellungen nutzte. Leider hat sich dieser Verein inzwischen aufgelöst. Das Ladenlokal aber wird mittlerweile erfreulicherweise wieder von einem Café genutzt.

Schreiben Sie mir, wenn Sie noch andere, ungewöhnliche Ausstellungsräume und –orte kennen. Oder wenn Sie Ideen haben, welche Orte man noch für solche Gelegenheiten erschließen könnte.

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