Freitag, 9. März 2012

Versteckte Schätze


Mein Nadelkissen besitze ich seit mehr als 10 Jahren, und wenn es nun auch nicht gerade eine besondere Schönheit ist, hat es mir seitdem ich es mal aus irgendeinem Rest selbst genäht hatte, immer gute Dienste geleistet. 


Als ich vorige Woche mit dem Zusammennähen von Linienspiel XXVIII beschäftigt war, kam ich nun plötzlich in die Situation, dass mein Nadelkissen ‚nackt’ war. Alle normalerweise drinsteckenden Nadeln für eine einzige anstehende, besonders lange Naht aufgebraucht!
Zwar habe ich durchaus noch mehr dieser feinen, spitzen Nadeln (von clover), über die man vorsichtig ziemlich gut drüber nähen kann (was nicht heißt, dass man nicht doch mal draufhaut und die Maschinennadel wechseln muss...), es herrschte also kein akuter Mangel. 


Aber ganz spontan beschloss ich, diese seltene Situation zu nutzen und das Nadelkissen, das über die Jahre schon einiges an Staub angesammelt hatte, zu reinigen.
Bevor ich den Staubsauger anstellte, tastete ich allerdings nochmal auf puren Verdacht hin das Kissen ab, schließlich wollte ich keine Nadeln im Staubsaugerbeutel haben. Und zu meinem großen Erstaunen kamen da nicht nur ein oder zwei verschwundene Nadeln zum Vorschein, sondern es hörte irgendwie überhaupt nicht mehr auf.


Zwar hatte ich mich schon immer ein wenig gewundert, wieviele Nadeln, die ich doch eigentlich sicher auf dem Kissen verstaut geglaubt hatte, spurlos verschwanden, und zwischendurch immer mal wieder ein oder zwei aus dem Inneren des Kissens herausgeklaubt. Dass da aber noch so viele weitere versteckt waren, hätte ich nicht gedacht. Und nachdem ich dieses Bild gemacht hatte, folgten noch drei weitere! 

Irgendwo habe ich mal den schlauen Ratschlag gelesen, dass man sich bei Quilterinnen nicht auf die gepolsterte Lehne eines Sessels oder Sofas setzen darf, wenn man sich keiner ernsthaften Verletzungen zuziehen will. Da ich selbst keine gepolsterten Armlehnen besitze, konnte ich mir immer nur theoretisch vorstellen, wie es in solchen denn aussehen könnte. Dass man beim Handnähen in einem solchen Sessel und plötzlicher Abwesenheit eines Nadelkissens versucht sein könnte, die Lehne als gerade solch eins zu gebrauchen, kann ich aber sehr gut verstehen. Nach dieser Reinigung meines Nadelkissens verstehe ich aber diesen warnenden Ratschlag noch sehr viel besser als früher.
In Zukunft werde ich wohl darauf achten, meine Nadeln immer nur mit Faden aufs Kissen zu stecken. Dann kann man wenigstens anhand der heraushängenden Fäden abschätzen, wieviele versteckte Schätze aus diesem Teil zutage gefördert werden könnten!

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