Als ich vor einiger Zeit auf dem Blog von Silke Bosbach
nachschaute, wie denn die Liste der PreisträgerInnen für den Guerilla Knitting
Award aussieht, erfuhr ich nebenbei auch, dass die Bedingungen für die
Neuausschreibung des Wettbewerbs im Vergleich zum Vorjahr geändert worden sind.
Was bei mir ein kleines bisschen Erleichterung ausgelöst hat. Als ich von der
bevorstehenden Ausschreibung für 2012 erfahren hatte, hatte ich ja überlegt, ob
ich mitmachen sollte. Meine Idee hat sogar bereits ein eigenes Skizzenbuch bekommen.
Allerdings war ich trotz guter Idee von Anfang an eher
skeptisch – der Zeitrahmen bis September ist ja wegen Ste. Marie-aux-Mines nach
wie vor nur als ‚eng’ zu bezeichnen, und so nebenbei mal eben ein größeres
Land-Art- bzw. Strick-Projekt auszuführen, wäre nur unter extremen Bedingungen
möglich gewesen. Nun gut – dieses Jahr also nicht. Die Idee bleibt erhalten,
kann dann nach dem September mit mehr Ruhe durchdacht und vielleicht einfach
mal so durchgeführt werden? Mal sehen.
In direkter zeitlicher Nähe zu dieser Entwicklung allerdings
machte mich mein Göttergatte, der einerseits die Zeitung wesentlich intensiver
liest als ich, andererseits aber auch immer alles mögliche bemerkt und
verknüpft, mich auf diesen Zeitungsartikel in der Lokalzeitung aufmerksam:
Guerilla Knitting in der Altstadt von Landshut!
Auf dem Bild deutlich zu sehen: Ein verziertes Fallrohr, und
im Artikel werden Pläne für weitere Projekte erwähnt. Das musste ich mir
anschauen.
Ungefähr zehn Tage später ergab sich die Gelegenheit, bei
einer Einkaufsfahrt mit meinem Sohn in die entsprechende Gasse abzubiegen, und
siehe da: die Bestrickung des Fallrohres war nach dem Zeitungsartikel
aktualisiert worden, in den Worten der Besitzerin des Handarbeitsladens, Frau
Stenzenberger, „eher etwas frühlingshafter gestaltet“.
Im Gespräch gab sie unumwunden zu, von dem Ausmaß des
Artikels selbst überrascht gewesen zu sein. Er hatte dann aber die
Aktualisierung des Fallrohr-Schmuckes ausgelöst. Wann sie das angekündigte
Fahrrad umstricken werde, wisse sie noch nicht genau, habe sich eigentlich auch
noch nicht so ganz intensiv Gedanken darüber gemacht.
Die Idee für das bestrickte Fallrohr sei ihr gekommen, weil
sie gedacht habe, wenn sie ihr eigenes Rohr umwickle, sei die Gefahr, dass die
Verzierung mehr oder weniger schnell wieder entfernt werde, vielleicht
geringer. Seit dem Artikel sei sie aber jeden Morgen bei Einbiegen in die Gasse
viel besorgter, ob noch alles da sei oder nicht. Ideen für das Bestricken
einzelner Objekte im öffentlichen Raum habe sie zwar auch, war sich aber noch
nicht klar darüber, ob oder wann sie diese ausführen wolle.
Vielleicht ließe sich ja mal etwas gemeinsam aktionsmäßig
machen – allerdings wohne ich ja nicht in Landshut, und die Wirkung verpufft
natürlich ziemlich, wenn das in getrennten Städten stattfindet. Es sei denn, man schafft es, wirklich ein 'großes' Ding daraus zu machen. Aber darüber denke ich erst nach dem September nach.
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