Mittwoch, 16. Mai 2012

Guerilla Knitting, regional betrachtet


Als ich vor einiger Zeit auf dem Blog von Silke Bosbach nachschaute, wie denn die Liste der PreisträgerInnen für den Guerilla Knitting Award aussieht, erfuhr ich nebenbei auch, dass die Bedingungen für die Neuausschreibung des Wettbewerbs im Vergleich zum Vorjahr geändert worden sind. Was bei mir ein kleines bisschen Erleichterung ausgelöst hat. Als ich von der bevorstehenden Ausschreibung für 2012 erfahren hatte, hatte ich ja überlegt, ob ich mitmachen sollte. Meine Idee hat sogar bereits ein eigenes Skizzenbuch bekommen.


Allerdings war ich trotz guter Idee von Anfang an eher skeptisch – der Zeitrahmen bis September ist ja wegen Ste. Marie-aux-Mines nach wie vor nur als ‚eng’ zu bezeichnen, und so nebenbei mal eben ein größeres Land-Art- bzw. Strick-Projekt auszuführen, wäre nur unter extremen Bedingungen möglich gewesen. Nun gut – dieses Jahr also nicht. Die Idee bleibt erhalten, kann dann nach dem September mit mehr Ruhe durchdacht und vielleicht einfach mal so durchgeführt werden? Mal sehen.
In direkter zeitlicher Nähe zu dieser Entwicklung allerdings machte mich mein Göttergatte, der einerseits die Zeitung wesentlich intensiver liest als ich, andererseits aber auch immer alles mögliche bemerkt und verknüpft, mich auf diesen Zeitungsartikel in der Lokalzeitung aufmerksam: Guerilla Knitting in der Altstadt von Landshut!


Auf dem Bild deutlich zu sehen: Ein verziertes Fallrohr, und im Artikel werden Pläne für weitere Projekte erwähnt. Das musste ich mir anschauen.
Ungefähr zehn Tage später ergab sich die Gelegenheit, bei einer Einkaufsfahrt mit meinem Sohn in die entsprechende Gasse abzubiegen, und siehe da: die Bestrickung des Fallrohres war nach dem Zeitungsartikel aktualisiert worden, in den Worten der Besitzerin des Handarbeitsladens, Frau Stenzenberger, „eher etwas frühlingshafter gestaltet“.


Im Gespräch gab sie unumwunden zu, von dem Ausmaß des Artikels selbst überrascht gewesen zu sein. Er hatte dann aber die Aktualisierung des Fallrohr-Schmuckes ausgelöst. Wann sie das angekündigte Fahrrad umstricken werde, wisse sie noch nicht genau, habe sich eigentlich auch noch nicht so ganz intensiv Gedanken darüber gemacht.
Die Idee für das bestrickte Fallrohr sei ihr gekommen, weil sie gedacht habe, wenn sie ihr eigenes Rohr umwickle, sei die Gefahr, dass die Verzierung mehr oder weniger schnell wieder entfernt werde, vielleicht geringer. Seit dem Artikel sei sie aber jeden Morgen bei Einbiegen in die Gasse viel besorgter, ob noch alles da sei oder nicht. Ideen für das Bestricken einzelner Objekte im öffentlichen Raum habe sie zwar auch, war sich aber noch nicht klar darüber, ob oder wann sie diese ausführen wolle.
Vielleicht ließe sich ja mal etwas gemeinsam aktionsmäßig machen – allerdings wohne ich ja nicht in Landshut, und die Wirkung verpufft natürlich ziemlich, wenn das in getrennten Städten stattfindet. Es sei denn, man schafft es, wirklich ein 'großes' Ding daraus zu machen. Aber darüber denke ich erst nach dem September nach.

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