Freitag, 18. Oktober 2013

Log Cabin für Anfänger?

Im September hat nach dem Kurs im Elsass hier auch wieder ein wöchentlicher Kurs an der VHS angefangen. Nach dem ersten Versuch eines Patchworkkurses Anfang des Jahres, der gerade genügend Teilnehmerinnen hatte, um zustande zu kommen, ist es dieses Mal etwas knapper. Zwar waren sechs angemeldet, die Mindestteilnehmerzahl, aber eine von diesen ist nicht ein einziges Mal gekommen – jetzt kommt noch ein Abend. Und für den Fortsetzungskurs, der nach den bayer. Herbstferien beginnen soll, sieht es eher düster aus. Dabei hatte ich auf dem Stoffmarkt in Erding noch Gespräche mit Leuten aus Landshut, die sich beklagten, dass nie ein Kurs in der Stadt angeboten würde. Meinen Hinweis, dass am nächsten Tag einer anfangen würde, beantworteten sie mit „ja in der VHS, da schaue ich gar nicht mehr ins Programm rein, weil da nie etwas läuft“. Für das Frühjahrs-/Sommersemester haben die Verwaltung und ich ausgemacht, dass wir noch einen weiteren Versuch starten. Aber öfter dann sicherlich auch nicht.
Diejenigen Teilnehmerinnen, die kommen, sind aber dafür eine ganz nette Gruppe, und es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten.
Dieses Mal hatte ich, weil ein paar von ihnen ja bereits den „Patchworkkurs für Anfänger“ besucht hatten, das Thema Log Cabin gewählt. Das ist meiner Meinung nach ein Muster, das sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittenere nähen können.
Schließlich war auch mein allererster größerer Quilt ein Log Cabin, den ich mir mit meiner Metall-Leisten und Minimatte-Grundausstattung nach dem Abitur genäht habe. Mittlerweile sieht er ja etwas abgeschabt aus, aber ich benutze ihn immer noch. Und schon aus rein historischen Gründen muss der auf jeden Fall aufgehoben werden. (Irgendwann ist es dann doch mal ein alter Quilt...)

Mein erster größerer Quilt - praktisch völlig ungequiltet,
weil ich damals noch nicht wusste, wie das geht.

Ein paar Jahre später folgte dann ein zweiter, wieder in Blau, diesmal mit zwei unterschiedlichen Streifenbreiten, was zum Verzerrungseffekt führt.

Der zweite, auch hier noch ungequiltet...

Gearbeitet hatte ich damals nach diesem Buch von Bonnie Leman und Judy Martin, mittlerweile ein Klassiker in der Geschichte der Patchworkbücher:


Im Elsass hatte ich dieses Jahr noch die Neuausgabe im Buchstand, diesmal nur von Judy Martin, entdeckt und mitgenommen, zwischenzeitlich hatten sich ohnehin schon einige Log Cabin Bücher bei mir angesammelt. Weil ich immer noch vorhabe,wieder zu dem Muster zurückzukehren. (Allerdings sind mir die in der Neuauflage gezeigten Projekte "too fancy". Nur die veränderte Technik, dass sie jetzt nicht mehr für die strip-Methode plädiert, finde ich interessant und v.a. ihre Gründe bedenkenswert.)
Als ich den Kurs vor einem Jahr schon einmal hier bei uns in der Stadt gehalten habe, habe ich zu Demonstrationszwecken auch nochmal einen Reste-Log-Cabin angefangen, allerdings war der (natürlich?) noch nicht fertig. 



Das war eine gute Ausgangsbasis, als die VHS mich bat, am Tag der offenen Tür, mit dem das Programm vorgestellt werden sollte, mich nähend zu präsentieren. Der Erfolg: eine weitere Anmeldung für den Kurs. Der Aufwand hatte sich also gelohnt. Außerdem wurde ich mit Foto in der Lokalzeitung abgebildet.
 
Zwar wurde der Patchwork-Kurs als 'Nähkurs' bezeichnet,
aber auf das Bild bin ich mehrfach angesprochen worden.
Womit ich nicht gerechnet hatte, weil es für mich selbst eigentlich nie ein wirkliches Problem war, und beim letzten Kurs auch nicht als eine große Schwierigkeit auftrat, war, dass es in diesem Kurs den Teilnehmerinnen etwas schwerfiel, die Richtung der Drehung der Blöcke einzuhalten. Zwar hatte ich in die Unterlagen mit hineingeschrieben, dass sie darauf achten sollten, den Block vor dem Annähen des nächsten Streifens jeweils so hinzulegen, dass der letzte, gerade angenähte Streifen Richtung Nähmaschine zeigte. Aber trotzdem kam es zu ein paar Unfällen. Die ich dann teilweise erst bemerkte, als schon so viele weitere Streifen angenäht waren, dass ich es für grausam hielt, ein Auftrennen vorzuschlagen. Gerade bei Anfängerinnen, die sich selbst noch nicht besonders sicher sind, will man ja lieber ein solche negatives Erlebnis vermeiden. In diesem Fall ist es jedenfalls gelungen, aus dem Unfall noch einen guten Ausweg zu finden:
 
Für einen ersten Versuch ganz schön raffiniert - und das soll so!

Für den letzten Abend am kommenden Montag bereite ich gerade noch Unterlagen vor, in denen die „Chimney and Cornerstones“-Varianten beschrieben werden. Hoffentlich gelingt es mir, alles so genau zu formulieren, dass keine weiteren Unfällt passieren! 

Muster für weitere Kursunterlagen

Und trotzdem bin ich weiterhin der Meinung, dass Log Cabin ein gutes Anfängermuster ist, es entwickelt einen Sog, der nicht mehr loslässt. Und wenn ich mal keine Art Quilts mehr machen werde, werde ich bestimmt wieder Log Cabins nähen.

1 Kommentar:

  1. Liebe Uta,
    ich weiß genau, wovon Du redest, auch mein erster großer Quilt war ein "Log Cabin", allerdings habe ich das Muster "selbst erfunden" und bin hinterher aus allen Wolken gefallen, dass dieses Im-Kreis-Ansetzen ein ganz altes Muster ist. Und auch mich hat Log Cabin nie wieder losgelassen, es ist bis heute das Muster, was ich am liebsten näe und das mir immer wieder gefällt.
    Liebe Grüße
    Heidi

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