Sonntag, 27. Juli 2014

Färbewoche für Juli-Kollektion

Hinter mir liegt eine intensive Färbewoche, die viele Kräfte gebunden hat. 




Das Schöne am Färben ist aber, dass es trotz aller Vor-Überlegungen und auch Planungen immer wieder zu Überraschungen kommt. So bleibt es ein Abenteuer.
Einerseits die Schrecksekunden – trotz aller sorgfältigen Zählerei ist jetzt doch ein Stück Stoff zu wenig vorhanden, reicht es dann noch für das Erreichen der benötigten Gesamtmeterzahl für das Abo? Andererseits die Situationen, wenn ein Stück mehr da ist, die Freude aufkommt, ach, ich kann noch eine weitere Farbe ausprobieren – und dann stellte ich beim ersten Rühren fest, dass in einem Bottich nicht wirklich griffig viel Stoff war, da gehörte das Stück also rein. Glücklicherweise gemerkt, bevor ich die extra Farbe angerührt hatte!


In den vergangenen Tagen habe ich über 100 m gefärbt. Und gewaschen und gebügelt, geschnitten und verpackt. 

Sechs sortierte Stapel warten.

Ein paar fertig, ein paar noch nicht ganz.

Verpackungsabfall

Natürlich gehen nicht alle Meter davon ins Abo. Ich plane immer eine Stoffbahn für die Meterware mit ein. So kann ich Nachbestellungswünsche für einen bestimmten Stoff aus den Reihen der AbonnentInnen bedienen, und außerdem meine Farbpalette erweitern. Und außerdem bereite ich zusätzliche Packungen vor, die für Einzelbestellungen über die Webseite zur Verfügung stehen bzw. mit der Zeit bei diversen Märkten einzeln gekauft werden können.

Weil es damit aber auch noch nicht genug war, habe ich ein paar Farben, von denen ich den Eindruck hatte, dass sie nicht wirklich gut ‚weggehen’, überfärbt. Nochmal eine dicke Ladung. Aber ein paar neue Farbtöne in der Palette.



Wenn dann alles verpackt ist, setzt einerseits ein gewisser Müdigkeitszustand ein. (Dabei habe ich die Meterware noch nicht einmal aufgewickelt, das kommt erst Mitte nächster Woche.) Andererseits ist dann in der Woche die ganze Wäsche für die Familie liegengeblieben. Die Waschmaschine ist also schon wieder im Einsatz!


Verschickt wird am Dienstag, morgen bin ich erstmal für einen Tag in Regensburg verabredet.

Restepackungen gibt es diesmal drei - eine für € 18, eine für € 25 und eine in XXL-Format für € 38.


Bestellungen von Einzel- oder Restepackungen können über die Webseite aufgegeben werden.

Montag, 21. Juli 2014

Graffiti Geburtstag

Ich versuche, möglichst jeden Tag um 8 Uhr in meinem Arbeitszimmer zu sitzen, und während ich dann nähe höre ich Radio, meistens Bayern 2. Über diesen Sender habe ich in den letzten neun Jahren einen Großteil meiner neueren Bildung erworben. Kurz vor 10 Uhr kommt dann das „Kalenderblatt“, ein meist ironisch-humoristischer Kommentar auf irgendeinen an diesem Tag stattfindenden Jahrestag. Heute wurde des ersten Erwähnens von„Graffiti“ in der New York Times gedacht (im Jahr 1971).


Durch Barbara Langes tolle Graffiti-Quilts denke ich auch manchmal daran, Graffiti zu fotografieren, wenn ich welche sehe. Manche sind ja ganz bescheiden.

Aber eindeutig in der Aussage!

Hier im niederbayerisch-ländlichen Raum sind sie in der Regel nicht besonders beeindruckend, sondern meistens eher noch als etüdenhafte Wandschmierereien für größere Ambitionen zu betrachten.

Gerüchteweise habe ich gehört, dass die Stadtoberen vorhaben,
diese Wand offiziell von Graffitikünstlern gestalten zu lassen.
Man darf gespannt sein.

Bei manchen kann man aber durch geschicktes Auswählen schon ein Foto für die „found art“ draus machen (allerdings weiß ich nicht mehr, ob diese Aufnahmen hier aus der Gegend, oder von woanders her stammen).





Und in Berlin sah ich neulich dieses.




Da muss sich jemand vom Dach abgeseilt haben. Schade fast, dass es bei diesem enormen Aufwand nicht ein bisschen kunstvoller gelungen ist. Aber vor 33 Jahren hätte es noch nicht einmal einen eigenen Namen dafür gegeben, außer eben „Wandschmiererei“. Das ist doch gut, dass man das weiß.


Sonntag, 20. Juli 2014

Sag’ mir, wo die Nadeln sind...

Mehrere Wochen lang habe ich meine Stecknadeldose gesucht. 


Ich war der Meinung, ich hätte sie in Berlin auf der textilea art dabei gehabt. Aber sie tauchte weder aus der Tasche mit der Schneidematte, noch aus der Stand-Grundausrüstungskiste oder aus einer der Stoff-Kisten auf. Und unter dem Berg auf meinem Schneidetisch, der sich ungefähr in der Gegend auftürmt, wo die Dose normalerweise zu finden ist, war sie auch nicht, trotz mehrfachen mehr oder weniger aufdringlichen Durchstöberns.


Nun ist es keinesfalls so, dass ich keine anderen Stecknadeln hätte.
Die feinen spitzen, die ich auch immer im Kurs anpreise, weil man gut drübernähen kann,


die wirklich langen und seeehr spitzen (schon öfter schmerzhaft beim Quiltzusammenstecken erfahren!),


und auch noch diese Variante.


Aber keine von diesen taugt richtig dazu, um etwas an der Designwand festzustecken. Dazu braucht es die Feld-Wald-und-Wiesen-Stecknadeln. Wobei ich auch immer eine ganze Menge von denen an der Wand habe. 


Es war also nicht so, dass ich nicht arbeiten konnte.
Bis auf diese innere Leerstelle, wenn man weiß, man hatte etwas, das hat im Prinzip einen festen Platz, und jetzt ist es nicht da. Und man hat eigentlich alle Stellen abgesucht, von denen man meint, das wären die einzigen, wo es noch sein könnte. Gar kein schönes Gefühl!
Heute früh habe ich dann noch einmal ganz intensiv nachgedacht, wann ich sie denn wirklich das letzte Mal bewusst gesehen habe. Und festgestellt, dass ich sie auch schon vor Berlin ein Weilchen nicht gesehen hatte.
Und dann gab es also noch einen Ort, wo ich schauen konnte – die große Tasche, die ich in Staufen bei Jan und Jean dabeihatte. Und in deren Seitentasche war die Dose dann tatsächlich versteckt.

Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung. Bis auf die Tatsache, dass es vielleicht doch mal wieder sinnvoll wäre, den Schneidetisch soweit zu entleeren, dass solche Suchaktionen nicht in Aktionen ausarten müssten, sondern ganz eindeutig ist, ob etwas am angestammten Platz zu finden ist oder nicht...

Dienstag, 15. Juli 2014

Was gerade gut läuft

Die vergangene Woche war produktiv – nicht nur in Bezug auf die Beeren-Ernte, von der ich schon im letzten Post berichtet habe, sondern das bisschen Zeit, das ich an der Nähmaschine zubringen konnte, erbrachte schnell ein – vorher gut durchgedachtes – Resultat, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Ausgehend von einem Streifenstoff, an dem ich im März beim Abhängen meiner Quilts im quiltstar nicht vorbeigehen konnte, enstand dieser kleine 40 x 80 cm große Quilt.


Challenge 3, 40 x 80 cm

Nebenbei allerdings ließ mich der Frust über die vermasselte Einreichung für Ste. Marie-aux-Mines nicht los. Dazu kam dann noch die Ablehnung meiner zwei Quilts, die ich bei Wide Horizons IV eingereicht hatte. Und als negative Kröning noch plötzliche Terminänderungen für die schon seite längerem geplante Ausstellung in der Schweiz, die eigentlich für Ende September angesetzt war. Weil der neue Termin mitten in unserem geplanten Urlaub lag, habe ich mich dann schweren Herzens entschlossen, die Ausstellung abzusagen. Obwohl ich mit dem kleinen Quilt gut vorankam, hatte ich die ganze Woch über insgesamt eher das Gefühl, dass es zur Zeit eigentlich gar nicht so gut läuft.
Das stimmt so natürlich nicht, vielleicht ist das alles nur eine Prise Midlife-Crisis? Also habe ich versucht, mir deutlich vor Augen zu führen, was denn gerade gut klappt.
Zum Beispiel habe ich jeweils einen Quilt in zwei zur Zeit sehr erfolgreichen Ausstellungen. Das ist einmal die SAQA-Ausstellung text messages, die bei Ausstellungsorten offensichtlich so gut ankommt, dass bereits jetzt der Zeitraum, für den wir die teilnehmenden Quilts als „reisefähig“ zur Verfügung stellen mussten, um ein gutes halbes Jahr verlängert worden ist. Bis ins Jahr 2016 hinein sind bereits Termine geplant, u.a. im Morris Museum in Morristown, NJ (USA) vom 14. November 2015 bis 20. März 2016. Der nächste Termin ist im August in Oregon
Außerdem bin ich auch mit dem Quilt „Ultraviolett“ in der Radiation-Ausstellung vertreten, die vor kurzem in Genf ihren ersten Erfolg gefeiert hat. Einen Bericht über die Vorbereitungen gibt es hier.

Ausstellungsplakat

Barbara Lange, Radiation Protection Shield

Heidi Förster, Radiation - Half Rotation 
Uta Lenk, Ultraviolett

Ultraviolett, Detail

Ultraviolett, Detail


Weitere bereits fest geplante Stationen werden Ste. Marie-aux-Mines im September und Prag im April sein, außerdem laufen wohl auch Gespräche für Orte ganz weit weg... und ein Katalog soll auch gedruckt werden. Ich freue mich drauf, die Ausstellung im Elsass zu sehen. 

Freitag, 11. Juli 2014

Beerenwoche

Direkt nach meiner Rückkehr aus Berlin bekam ich Besuch von Kathy Loomis aus den USA, mit der ich ein paar wunderbare Tage verbracht habe. Wir haben gemeinsam Pläne geschmiedet, Fotos gemacht, und leider war die Zeit natürlich viel zu kurz.

Kathy beim Fotografieren

"Found art"

Da wir aber während der Tage ähnlich wie die bösen Schwestern im Märchen die Beeren, die reifend an den Sträuchern danach riefen, endlich gepflückt zu werden, ignorierten, hatte ich nach Kathys Abreise diese Woche „Beerenwoche“.
Stachelbeeren. Weiße Johannisbeeren (denn zwei der Büsche, die weiße sein sollten, sind tatsächlich weiß.) Rote Johannisbeeren. Schwarze Johannisbeeren.
Und von allen nicht zu wenig.

Die erste von 3 oder 4 Ladungen Stachelbeeren

Ganz frisch gekocht am allerbesten:
Marmelade aus weißen Johannisbeeren
(gilt aber für alle Marmeladen gleichermaßen)

Schwarze...

... und ein Teil der roten Ernte...

Ich habe also täglich gepflückt. Aber doch immer in Maßen – denn bei aller Liebe zu und allem Respekt vor den Beeren, man kann ja nur soviele (Kilo) Johannisbeeren pro Tag ertragen.
Leider hat mein Mann vor kurzem den Verzehr von Marmelade weitgehend eingestellt, so dass ich eigentlich nur noch deutlich weniger Marmelade kochen muss, um uns (also mich, denn mein Sohn isst meistens ohnehin das besonders vitamin- und eisenhaltige Schokoladenmus für aufs Brot) durch das Jahr zu bringen. Aber verarbeitet werden müssen sie auch wenn sie keine Marmelade werden sollen.

Dampfentsafter im einmal jährlichen Großeinsatz

Für die rote Grütze im Winter ist vorgesorgt

Schwarze Johannisbeermarmelade, noch warm.

Da bleibt dann eben nicht sehr viel Zeit für anderes. 

Wenigstens hat sich gezeigt, dass mein Versuch, den als solchen
nicht mehr benötigten Sandkasten meines Sohnes zu einer
Schmetterlings'wiese' umzugestalten, nicht völlig fehlgeschlagen
ist. Aber auch hier muss ich mit den Schnecken kämpfen.

Und ich hatte genug Muße zu verdauen, dass ich nach dem Vermasseln mit dem Anmelden fürs Elsass nun auch noch bei Wide Horizons IV abgelehnt wurde. Was zwar wenigstens den Zählstand für die fertigen Quilts für Alfeld erhöht. Aber ... Dazu kam noch der November-artige Himmel, zeitweise November-Temperaturen, (heute morgen trug ich dieselben Pullover wie im November und bin gestern sogar mit Wollsocken ins Bett gegangen!) Man könnte glatt einen November-Blues im Juli kriegen. Nur die grünen Bäume ändern die Stimmung. Und die Tatsache, dass die Beerenbüsche jetzt leer sind.

Heute nachmittag waren dann wenigstens die Temperaturen auch wieder etwas gestiegen. Jetzt regnet es allerdings gerade.

Dienstag, 8. Juli 2014

Vermasselt

Erst vor wenigen Tagen haben mich wieder kurz hintereinander mehrere Leute darauf angesprochen, dass sie sich immer wieder wundern, wie ich denn so alles unter einen Hut bringe.
Hier kommt jetzt ein deutliches Beispiel dafür, dass ich das alles eigentlich gar nicht so gut schaffe, manchmal eben doch alles ein bisschen viel wird, und dann irgendetwas auf der Strecke bleiben muss.
In den Tagen, bevor ich nach Berlin fahren wollte, war bei uns zu Hause (mal wieder) sehr viel los.
  • Ich wusste, die Stoffe sind sowieso alle in Kisten, da ist das Auto schnell gepackt.
  • Aber die diversen Sporttermine meines Sohnes.
  • Eine Spanisch-Stunde.
  • Abends der Stricktreff.
  • Zwischendurch noch immer wieder ein paar Stiche an „Shades of Green“ getätigt (der sich in Berlin dann großer Bewunderung ausgesetzt sah, als ich ihn am Stand liegen hatte und während ruhigerer Zeiten immer mal wieder weiter dran arbeitete).
  • Doch nochmal einen Gang zum Rathaus getätigt, um vielleicht eine Rolle Gelber Säcke zu erwischen. (Es gab abermals keine – allerdings immerhin ein Schild, dass ‚voraussichtlich ab 30.6.’ welche zu haben seien. Inzwischen hat mein Mann als Vorsitzender einer Behörde direkt beim Landratsamt Gelbe Säcke bestellt – wir verfügen jetzt über ca. 8 Rollen, das reicht vermutlich bis Ende 2016. Ein Problem gelöst.)
  • Und dann fiel mir auf, dass der eine Busch Johannisbeeren – der eigentlich als weiße Johannisbeeren gepflanzt wurde, sich aber immer noch standhaft weigert, weiße Früchte zu tragen, stattdessen jedes Jahr wieder mit roten aufwartet, die außerdem noch deutlich früher reif sind als die anderen drei Büsche – unbedingt vor meiner Abfahrt abgeerntet werden musste. Und damit ist es nicht getan, denn verarbeitet wollen die auch sein. Also einmal Rote Grütze kochen, damit der männliche Teil der Familie bei meiner Abwesenheit was zu naschen hat, und eine Fuhre Marmelade außerdem.
Ob dieses ganzen Chaos ist mir dann entfallen, dass ich ja eigentlich vor der Abreise nach Berlin auch noch die Anmeldung für den Wettbewerb im Elsass machen wollte. Dafür habe ich im Frühling extra einen Quilt gemacht, wirklich hart gearbeitet, die Fotos in der Woche vorher vom Fotografen geholt, es war alles bereit. 


Als mir in Berlin einfiel, dass da ja noch was gewesen war, war der 26.6., der Abgabetermin, den ich mir als ‚ungefähr Ende Juni’ gemerkt hatte, vorbei. Erstens kein Foto dabei, weil ich es noch nicht auf den Computer kopiert hatte, und zweitens war es ja ohnehin zu spät.

Jetzt sitze ich da mit einem Quilt, der schon sehr genau auf das Thema „Imagine“ zugeschnitten ist. Und könnte mich selbst in den Hintern beißen. Zwar gibt es weitere Ausschreibungen, bei denen er nach und nach eingereicht werden kann – vielleicht sogar Quilt National, von der ich mich innerlich dieses Jahr schon verabschiedet hatte, weil es einfach nicht gereicht hat, dafür noch einen weiteren Quilt zu machen? Aber trotzdem – ich schaffe viel, aber eben nicht alles. Und das, was auf der Strecke bleibt, tut dann irgendwie besonders weh.

Samstag, 5. Juli 2014

Sehenswert: Ai WeiWei im Martin-Gropius-Bau, Berlin

Für den Freitagvormittag meines Berlin-Aufenthaltes hatte ich mir online eine Karte für die Ai WeiWei Ausstellung im Martin-Gropius-Bau besorgt.



Ich war kurz vor Öffnung des Museums da - und nicht die Erste!


Zwar fand ich die Ausstellung, die ich in München gesehen hatte, aus künstlerischer Perspektive noch überzeugender. Aber diese Ausstellung, in der weitere Werke gezeigt werden, die die Opfer und Auswirkungen des Erdbebens in Erinnerung rufen, und außerdem mehrere Werke, die die unrechmtäßige Verhaftung und Haft von Ai WeiWei zum Thema haben, ist sehr bewegend und beeindruckend.
In einem Raum sind maßstabsgetreu die Inseln im ostchinesischen Meer dargestellt, um die es nach wie vor 'Unstimmigkeiten' wegen des Grenzverlaufs zwischen China und Japan gibt.


 Diese Stahlträger wurden aus den vom Erdbeben zerstörten Häusern geborgen und zusammengeschweißt.



In einem anderen Raum sind genau in Marmor nachgebildete Repliken einiger der Stahlträger zu sehen.
In der großen Halle über 6000 Schemel aus mehreren Jahrhunderten, deren Grunddesign sich in dieser ganzen Zeit nicht verändert hat, und deren leicht unterschiedliche Höhen zu einem leicht wogenden Meer zusammen zu wachsen scheinen:



Besonders erschütternd ist die genaue Nachbildung der Zelle, in der Ai WeiWei 81 Tage gefangengehalten wurde, inklusive der  an der Außenwand befindlichen Computerbildschirme, die die von den drei installierten Überwachungskameras eingefangenen Bilder - in diesem Fall der die Zelle besichtigenden Ausstellungsbesucher - wiedergeben.




Man kann nur Respekt haben vor der nicht nachlassenden Durchhaltekraft des Künstlers. Und hoffen, dass bald irgendetwas passiert, das (nicht nur) seine Situation verändert. Und nicht vergessen, dass es zahlreiche weitere Künstler, Intellektuelle und Oppositionelle gibt, die keinen Deut besser dran sind als er, aber bei weitem nicht den internationalen Rückhalt genießen, weil sie nicht das Glück hatten, so bekannt zu werden.
Die Ausstellungsdauer ist um eine Woche verlängert worden, sie läuft noch bis 13.7.

Mittwoch, 2. Juli 2014

Zur Linde im Juni

Im Juni ist Sonnenwende, und am 21. war ich direkt zum Zeitpunkt des höchsten Sonnenstandes bei der Linde. Zwar haben die Wolken verhindert, dass man diesen dramatischen Moment des Himmelsgeschehens wirklich wahrnehmen konnte... Aber wenn sie nicht zwischen Weg und Feld eingeklemmt sondern auf einer großen Wiese stünde, könnte man sich schon vorstellen, dass in der Mittsommernacht um sie herum getanzt und gefeiert wird, zumal Mittsommer dieses Jahr auf ein Wochenende fiel.

21.6., 12.51 Uhr

21.6., 12.51 Uhr

Und am Tag nach der Sonnenwende wäre dann bei Sonnenaufgang rund um den Baum ein Zeltlager mit verschlafenen oder sich noch überhaupt nicht regenden Nachteulen aufgebaut.

22.6., 5.16 Uhr

22.6., 5.17 Uhr

Der Sonnenaufgang selbst hat ebenfalls hinter noch am Horizont stehenden Wolkenbänken stattgefunden.

22.6., 5.14 Uhr

22.6., 5.15 Uhr

Bei diesen beiden Fotos hatte ich die Linde direkt im Rücken. Die unterschiedliche Ausleuchtung durch den weiten Weg der Sonne in dieser Jahreszeit zeigt sich am besten, wenn man mehrere Fotos von verschiedenen Tageszeiten aus einer Perspektive direkt hintereinander stellt.

9.6., 7.10 Uhr
Knapp drei Stunden später:

16.6., 10.00 Uhr
Nachmittags:

7.6., 15.07 Uhr

Und dann im Abendlicht:

20.6., 20.19 Uhr

Und abends bieten die beiden unterschiedlichen Perspektiven gerade in diesem Monat die dramatischsten Unterschiede. Wer würde denken, dass beide folgenden Bilder zur selben Tageszeit, innerhalb nur einer Minute aufgenommen wurden?

18.6., 20.19 Uhr

18.6., 20.20 Uhr

Jetzt blüht sie, und wenn man drunter durchläuft, hört man das Summen der Bienen, die im Baum ihre Arbeit tun, und wird vom Duft umhüllt.