Dienstag, 4. November 2014

Pläne und die Bahn

Ich halte mich nicht für besonders weise oder lebenserfahren. Aber zwei Dinge habe ich in meinem allmählich auf das biblische Alter von 50 Jahren zugehenden Leben doch gelernt. Das erste, zusammenhängend mit meinen Schnitt-in- diverse-Finger-Erfahrungen, ist, dass man auf keinen Fall Kosten bei der Anschaffung einer guten Küchenmaschine scheuen sollte. (Keine Angst – es gibt hier gerade keine weiteren Katastrophen zu vermelden, die Maschine funktioniert, und die Messer handhabe ich mit besonderer Vorsicht.) Und das zweite, vielleicht die deutlich wichtigere Erkenntnis, ist, dass Pläne lediglich dafür gemacht werden, um anschließend geändert zu werden.
Heute mittag ahnte ich noch nicht wirklich etwas - schönster Sonnenschein bei völlig un-novemberlichen Temperaturen:


Aber dann die Nachrichten um 17 Uhr, und gerade erlebe ich es mal wieder, das mit den Plänen. Seit über einem Jahr ist festgelegt, dass ich am kommenden Wochenende einen Kurs in Hamburg unterrichten werde, und genauso lange bin ich der Überzeugung, dass ich diese Fahrt mit der Bahn antreten werde. Auch eine Fahrkarte habe ich seit einiger Zeit. Ich hatte nach den letzten vier Wochenenden, von denen ich drei zeitweise auf der Autobahn zugebracht habe, auf eine ruhige Reise gehofft, sozusagen als Einläuten in die ‚ruhige Zeit’, denn es ist die letzte quiltbezogene Fahrt, die dieses Jahr ansteht. Aber die GdL ist anderer Meinung.
Nicht mal meinen Notfallplan, dass ich meine Zugkarte, die eigentlich für Freitag gilt, umtausche in eine für Donnerstag, also einen Tag früher fahre, und mir wegen der Rückfahrt erstmal keine Gedanken machen werde, lassen sie durchgehen. Weil sie schon am Donnerstag streiken wollen. Ehrlich gesagt, finde ich das Ausmaß dieser Arbeitskämpfe deutlich übertrieben. Nicht, weil ich davon betroffen bin. Sondern weil es mir vollkommen unverhältnismäßig vorkommt, so lange schon, immer wieder, und es scheint doch so, als ob da der Machthunger eines einzelnen befriedigt werden soll, auf Kosten von vielen, die auf die Bahn als Fortbewegungsmittel angewiesen sind.
Nun muss ich schauen, dass unser Termin fürs Winterreifen aufziehen ein paar Stunden vorgezogen werden kann, denn der ist eigentlich für Donnerstag am späten Vormittag angesetzt. Oder um ein paar Tage nach hinten verschoben ... Die Kinderbetreuung am späten Nachmittag, wenn mein Mann einen unverschiebbaren Termin hat, ist bereits organisiert. Und ich werde am Donnerstag in aller Ruhe und Gemütlichkeit losfahren, mit Zwischenübernachtung und viel Zeitpuffer, um durch den Elbtunnel zu kommen.

Zwar kann ich nun ein paar Stoffe mitnehmen, was ich im Zug nicht gemacht hätte. Aber ich wäre doch lieber mit der Bahn gefahren!

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