Dienstag, 7. April 2015

Noch einmal von vorn... ?

Das Projekt „Knit-Swirl“, das ich im Weihnachtsurlaub angefangen hatte, und worüber ich hier berichtet habe, hat eine Zeitlang gute Fortschritte gemacht. Allerdings habe ich dann irgendwann gemerkt, dass ich es geschafft habe, auch da einen wesentlichen Rechenfehler zu begehen – ich habe nämlich eigentlich nur die Maschenzahl für die x-Achse der Berechnung angepasst, die y-Achse, also die Höhe des Strickstücks habe ich völlig außer Acht gelassen.
Als ich das gemerkt habe, habe ich mich intensiv mit einer Strickexpertin beraten, die mir vorschlug, die Reihenzahl zwischen den Abnehmpunkten sukzessive zu vergrößern. Das schien mir plausibel, und ich habe diesen Vorschlag befolgt.


Allerdings hat mir die Wirkung nicht so wirklich gefallen – was ich daran gemerkt habe, dass der Elan, mit dem ich die ganze Geschichte angefangen hatte, zu dem Zeitpunkt, wo es dann hätte darum gehen müssen, die Rückseite/Ärmel-Passage der Jacke in Angriff zu nehmen, ziemlich abrupt vollkommen erloschen ist. Das Strickzeug lag im Korb, und da lag es, und lag es, und obwohl ich mir vorgenommen hatte, zügig daran weiter zu arbeiten, blieb es bei diesem Vorsatz, ohne dass etwas passierte.
Bis mich dann neulich der Rappel und der Ehrgeiz packte. Ich habe da, wo ich zu dem Zeitpunkt gerade war, einfach abgekettet 




und diesen Ring zu einem neuen Schal umgewidmet:

Ein "Loop" der besonderen Art - und die
heraushängenden Fäden habe ich auch noch vernäht!

Und dann habe ich mit anderer Wolle – diesmal der in den Anleitungen im Buch verwendeten Stärke etwas ähnlicher – noch einmal von vorne angefangen.


Maschenprobe. Ausrechnen – diesmal mit Berücksichtigung der zusätzlichen Dimension, jedenfalls hoffe ich, dass es geklappt hat. 



Und dann noch einmal anschlagen:

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Bis zu diesem Punkt hatte ich den Blog-Eintrag vorbereitet, mit den ersten Bildern versehen, und ca. die Hälfte der Maschen angeschlagen. Dann habe ich alles – ohne schon ein Foto zu machen – in meinen kleinen Koffer eingepackt und bin mit meiner Familie zur Geburtstagsfeier meines Vaters gefahren. Als Zugbeschäftigung hatte ich mir noch ein anderes Strickzeug mitgenommen, das erst fertiggemacht werden sollte, bevor ich mich richtig an den neuen Swirl werfen wollte. Dieser Schal für eine Freundin wurde auf der Zugfahrt auch fertig.


Mein Koffer allerdings wurde in der Straßenbahn gestohlen. Neben meinem Lieblingsbackgammonspiel, allen Ladegeräten für die verschiedenen elektronsichen Utensilien, die man heutzutage so mit sich rumschleppt, meinem neuen Spanisch-Wörterbuch, einem kleinen handgebundenen Buch von Susanne Muuss, das ich seit kurzem als Tagebuch verwende und diversen gebrauchten Kleidungsstücken befanden sich darin eben zwei Knäuel der schönen teuren gelb-melierten Wolle, die ich als Hauptfarbe für den neuen Versuch meines Knit-Swirls ausgewählt habe, vier Knäuel diverser gelber Alpaka-Töne, die die ‚Hintergrundfarbe’ bilden sollten, die erst am Samstag gekaufte neue lange Rundstricknadel und das Knit-Swirl Buch. (Der gerade fertig gestellte Schal allerdings war nicht drin, den hatte ich im Rucksack.)

Der Polizist hat mir bei der Meldung wenig Hoffnung gemacht, dass der Koffer wieder auftaucht, obwohl der betreffende Wagen durch Videoüberwachung zumindest die Chance bietet, dass herausgefunden werden kann, wo der Koffer die Bahn verlassen hat, bevor ich entdeckte, dass er nicht mehr da ist. Rein rechnerisch ist der Schaden nicht hoch, weil es sich bei den meisten Dingen um gebrauchte Teile handelt, deren Wert nicht mehr wirklich beziffert werden kann. Aber emotional hängt viel daran, und wenn man von den Kosten für die Wiederbeschaffung ausgeht, ist der Schaden eben doch nicht unerheblich. Besonders ärgerlich ist aber, dass wirklich gar nichts darin war, was den Dieben irgendetwas bringt. Für die völlig nutzlos, es ist wirklich nichts drin, was sie verwerten könnten – und für mich hängt soviel dran. Ich habe in der Nacht danach jedenfalls nicht gut geschlafen. 
Und das Projekt Knit-Swirl ...? Ich weiß nicht so recht. Irgendwie ist jetzt die Luft raus...

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