Samstag, 7. November 2015

Bilder aus Neuseeland

Bereits eine Woche ist vergangen, und ich habe einen Ausflug an die Ostküste gemacht, nach Napier, der allerdings eher weniger erfreulich war – nass, kalt, grau. Da war es nicht einfach, hochzuschauen und die schönen Details der Art Deco Architektur, für die die Stadt berühmt ist, zu bemerken und zu würdigen.




Die Übernachtung in "Toad Hall" (Name der Residenz der Kröte in "Der Wind in den Weiden") war eine Anspielung an britische Kinderliteratur und eines der Hörbücher, gelesen vom unvergleichlichen Harry Rowohlt, das mein Sohn und ich schon unzählige Male durchgehört haben, die Adresse (Shakespeare Road) wiederum eine Erinnerung an meine anglistische Vergangenheit. Allerdings habe ich dort gemerkt, dass ich mittlerweile vielleicht doch gut und gerne andere Unterkünfte als die vorrangig von den jugendlichen Reisenden besuchten backpackers buchen könnte. Ein kleines bisschen mehr Komfort darf ich mir in meinem fortgeschritteneren Alter durchaus gönnen.
Es war dann in Napier insgesamt so ungemütlich, dass ich einen Tag eher wieder zu meinen Freunden nach Wellington zurückgekehrt bin. Dort war das Wetter besser, wir haben jeden Tag entweder kleine Wanderungen als Vorbereitung auf die Wanderung im Mt.-Taranaki-Gebiet nächste Woche unternommen, oder sind eine Runde mit dem Fahrrad gefahren.








Wellington liegt direkt auf einer der vielen hier verlaufenden tektonischen Spalten, und in der Stadt wird - auch unter dem Eindruck des schweren Erdbebens in Christchurch vor zwei Jahren - intensiv an der Sicherung und Verstärkung der Gebäude gearbeitet, um sie erdbebensicher(er?) zu machen:




Inzwischen bin ich hier zum ersten Mal als "middle-aged woman" angesprochen worden. Dass ich das bin, weiss ich ja. Eigentlich. Es direkt ins Gesicht gesagt zu bekommen ist allerdings nochmal etwas anderes. Aber es hat mich wiederum darin bestärkt, dass ich heute nach einer kleinen Radtour mir nichts mehr beweisen musste – ich bin nicht den ganzen Berg vom Bahnhof Wellington bis nach Karori hochgefahren, sondern habe streckenweise besten Gewissens das Rad geschoben. Gemütlich war es trotzdem nicht. Aber Spaß gemacht hat es durchaus!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen