Freitag, 20. November 2015

Zwischenstadium am Flughafen

Gestern vormittag bin ich noch durch die Marlborough Sounds getourt.





Mit erheblichen Abschiedsschmerzen und dem stark ausgeprägten Wunsch, hierbleiben zu können!

Jetzt sitze ich am Flughafen von Wellington. Draußen tobt ein 'Northerly Gale' mit Regen, Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h und ich bin gespannt, was für ein Flug das wird. Und, obwohl ich mir einbilde, einigermaßen seetüchtig zu sein, bin ich auch erleichtert, dass meine gestrige Überfahrt von der Südinsel noch unter ganz anderen Vorzeichen verlief. Cook Strait hat den Ruf, rauhe Überfahrten zu bieten, was gestern überhaupt nicht der Fall war. Heute könnte ich sicherlich nicht die gesamten 3 ½ Stunden auf dem Aussichtsdeck bleiben.
Drei Wochen in Neuseeland sind vorbei. Die Nachrichten aus Europa, wenn ich mir auch ein bisschen Abstand und Enthaltsamkeit auferlegt hatte, alles andere als erfreulich. Hier in NZ stehen die Rugby-Nachrichten auf der ersten Seite der Zeitungen, und erst der Gewinn der Weltmeisterschaft und vorgestern der unerwartete Tod eines ehemaligen, aber doch erst 40 Jahre alten Rugby-Stars sind wichtiger als Flüchtlingskrisen, Bomben in Paris und explodierende Flugzeuge über dem Sinai. Allerdings hatte ich im Bus zum Flughafen eben ein interessantes Gespräch mit einem neuseeländischen Banker, der interessiert nachfragte und wissen wollte, wie das denn alles zu schaffen sein würde. Es ist kein gutes Gefühl, wenn man in solchen Situationen nur sagen kann 'ich weiß es wirklich nicht'…
Ich frage mich, wie es sein wird, wenn ich zurück nach Hause komme.
Allerdings habe ich ja noch eine Woche Zeit, denn heute geht es erstmal "nur" bis Australien.

Drei Wochen lang habe ich wenig ans Quilten gedacht. Gestern vormittag allerdings, als ich in den Marlborough Sounds ein Schild für "Quality Accomodation" sah, las ich als erstes "Quilt Accomodation". Vielleicht ein Zeichen, dass es wieder Zeit wird? Mein Mann hat mir am Telefon erzählt, dass mein wunderbarer Nähmschinenhändler Georg Gruber angerufen hat, um die Umwandlung meiner zickigen 820er in eine neue 770er voranzutreiben, und wann ich denn mal vorbeikäme. Und in der kommenden Woche werde ich ja auch nicht mehr nur 'urlaubsmäßig' unterwegs sein, sondern, nach einem Besuch bei meiner Brieffreundin von seit wir beide 12 Jahre alt waren, zum Stoff-Drucken in der (relativen) Nähe von Brisbane weiterreisen. Das ist die 'artist in residency', die ich vor einem Jahr als Belohnung für die Vermittlung von zahlreichen neugewonnen Mitgliedern für SAQA gewonnen habe. Ich bin gespannt – in Sydney soll es heute mehr als 30 Grad wärmer sein als hier in Wellington…

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