Samstag, 27. Februar 2016

Plastik-"Fasten"

Ich habe mich ja schon öfter über Plastik, Plastikmüll (und dessen Entsorgungsmechanismen hier in der Stadt) aufgeregt, und bilde mir eigentlich ein, darauf zu achten, Plastikmüll zu vermeiden. (Mein Mann und ich hatten mal einen heftigsten Ehekrach darüber, dass er immer wieder mal Plastiktüten anschleppt, und warum es denn nicht möglich ist, einen der vielen Stoffbeutel, die wir haben, mitzunehmen – da ging es wirklich zur Sache!) Seit Sommer 2015 hatte ich schon ein ganz schlechtes Gewissen, weil mir das Seidenpapier, in dem ich über die ganzen fünf Jahre hinweg die Abo-Kollektionen eingewickelt habe, bevor ich sie in den Umschlag gesteckt habe, ausgegangen ist und ich noch kein neues besort habe. Seitdem habe ich die Kollektion ein paarmal erst in dieselben Plastik-‚Klarbeutel’ gesteckt, wie ich sie für den Verkauf verwende. Mit schlechtem Gewissen und dem guten Vorsatz, möglichst bald wieder eine andere Verpackungslösung zu suchen.
Dann stand neulich in der Zeitung ein längerer Artikel über "Frau Schubert", ihren Blog über ein Leben weitestgehend ohne Plastik, und ein paar Tage später war sie als Gast im Radio eingeladen, weil sie jetzt gerade auch noch ein Buch zu dem Thema veröffentlicht („Besser leben ohne Plastik“). In dem Zusammenhang fiel der Begriff „Plastik-Fasten“, weil wir gerade in der katholischen Fastenzeit sind. Seitdem mache ich mir wieder deutlich mehr Gedanken darüber, wie das so ist mit dem Plastikmüll, und ob ich tatsächlich eine gute Bilanz in der Hinsicht vorlegen kann. Kann ich natürlich unter dem Strich nicht wirklich. Ich benutze zwar eine Seife, die ohne Plastikverpackung daherkommt und gleichzeitig als Shampoo dient. Aber bei Body-Lotion wird es schon schwieriger, und selbst wenn man sie sparsam verwendet, man produziert Plastikmüll, es lässt sich kaum vermieden. Zahnpastatuben, Zahnbürsten – wo bitte kriegt man das denn ohne Plastik, zumal hier auf dem Land?
Und ich bin ein bisschen skeptisch – sicher, man kann alles irgendwo übers Internet bestellen und schicken lassen, vielleicht sogar die Zutaten für Body-Lotion, und sie dann selbst machen. Aber weiß ich, dass es dann plastikfrei verschickt wird? Und die Paketdienste verursachen Abgase und Feinstaub und was weiß ich noch alles.
Ich habe nun angefangen, mir ein paar immer-wieder-verwendbare Obstsäckchen aus Organza zu nähen, die ich in Zukunft zum Supermarkt mitnehmen werde, und ich habe sie auch schon eingeweiht. 


(Aber der Plastikaufkleber auf den Äpfel...)

Ich habe mir sogar das Buch bestellt (allerdings ist es hier draußen auf dem Land gerade noch nicht lieferbar, die Vermarktungsmaschinerie schein gut gegriffen zu haben). Aber letztendlich muss man für sich selbst eine erträgliche Mittellinie fahren. Wieviel (Zeit-)Aufwand will und kann ich betreiben, um etwas plastikfrei zu bekommen? Quark z.B. wird schwierig – ich kann mich nicht erinnern, ob ich den in Glasbehältern schon mal gesehen habe. Buttermilch in Flaschen, muss ich mal beim Bioladen fragen. Und soviele Artikel im Bioladen sind ebenfalls in den durchsichtigen Tüten verpackt. leider keineswegs die neuentwickelten verrottbaren Materialien!
Ich koche wirklich viel selbst, aber Maultaschen, die ultimative Lösung für die schnelle Mahlzeit, wenn wirklich keine Zeit fürs Kochen blieb, die gibt es nur eingeschweißt, und da ich nicht schwäbisch aufgewachsen bin, fange ich auch gar nicht erst an, die selbst zu machen... (Dann wären sie vielleicht noch deutlich leckerer, aber auch nicht mehr die ultimative Schnell-Lösung.) Plastik vermeiden, ja, aber es darf nicht in Totalstress ausarten!
Und wie sagte meine Freundin, die gerade von einem zweiwöchigen Indienurlaub zurückkehrte, über den dort überall herumfliegenden und vor sich hinschmurgelnden Plastikmüll entsetzt war – es müssten schon noch ein paar mehr Leute und Länder auf den Gedanken kommen. Ich alleine kann die Welt nicht vor Plastikmüll retten. Und trotzdem muss man bei sich selbst anfangen, auf Reduzierung achten, und auch immer wieder mal versuchen, Überzeugungsarbeit zu leisten. Die neuen Papiertüten für die Kollektionen habe ich schon rausgesucht und werde sie nächste Woche bestellen. Und wenn ich mal wirklich gut verkauft habe, dann gönne ich mir vielleicht auch die in Indien aus Zeitungspapier hergestellten Tragetüten. Hier mein einziges Belegexemplar, das ich besitze und zur Erinnerung und Mahnung aufgehoben habe.



Vielleicht finde ich auch noch eine preiswertere Bezugsquelle direkt in Indien, die dort im Land Arbeitsplätze sichert.

Dienstag, 23. Februar 2016

Warten auf den Frühling

Am vergangenen Wochenende war mal wieder ein wunderschönes Wochenende am Petersberg angesagt. Der Kurs war innerhalb kürzester Zeit ausgebucht, sogar überbucht, aber es ging, dass wir innerhalb des Hauses umziehen und den großen Saal bekommen konnten. So war es möglich, alle, die teilnehmen wollten, auch teilnehmen zu lassen. Fürs nächste Jahr habe ich nun gleich angefragt, den großen Saal zu bekommen, und eine etwas höhere Teilnehmerzahl soll auch in der Hausplanung berücksichtigt werden.
Thema (für das Programmheft) war „Patchwork der Amisch“, und es sind wieder sehr schöne Werke entstanden. Manche wirklich Amisch, manche nur Amisch-angehaucht...






Allerdings halten wir es bei diesem Kurs mittlerweile so, dass eigentlich jed mitbringen kann, was sie will. So hat z.B. Elisabeth, die jüngste Teilnehmerin, ihre Decke aus Jelly Rolls fertig genäht.



Ich selbst habe mich in den Zwischen-Momenten mit den letzten Teilen meiner Jakobsleiter und mit meiner Nine-Patch-Resteverwertung beschäftigt, aber besonders weit bin ich damit nicht gekommen. 


Die Jakobsleiter allerdings muss jetzt nur noch zusammengenäht werden.

Nächstes Jahr soll das Petersberg-Wochenende am Faschingswochenende stattfinden. Da kam gleich der Vorschlag aus der Gruppe, wir könnten doch am Unsinnigen Donnerstag anfangen und bis Aschermittwoch durchnähen. Vielleicht organisiere ich doch nochmal irgendwann irgendwo eine Patchworkwoche, oder wenigstens "Nähen total" für fünf Tage, irgendwo, am besten auch mit Massagepraxis in der Nähe...

Gestern war es dann so frühlingshaft, dass man schon wieder glauben konnte, der Winter wäre bereits vorbei.


Nur war das leider eine Täuschung, denn es soll doch nochmal schneien, kalt ist es schon wieder geworden, und im Moment regnet es Bindfäden. Ich habe gestern abend meine ‚offizielle’ Funktion in der Flüchtlingsarbeit an die Nachfolgerin übergeben und werde in Zukunft lediglich noch mit zwei Flüchtlingen, die ich mir selbst ausgesucht habe, Deutsch lernen. Da blieb heute vormittag ausreichend Zeit, um weiter an Quilts zu arbeiten, die auf die Fertigstellung warten. Sie hängen ein bisschen zusammen. Der eine ist mein erster ‚Journal Quilt’ für die Contemporary Group der Quilters Guild of the British Isles, 8 x 10 inch groß.


Der blaue Stoff ist der Rest, der bei der Erstellung meines nächsten Quilts für die International Threads übrig geblieben ist. Zusammen mit afghanischen Stickquadraten habe ich den Teil einer afghanischen Kopf- bzw. Körperbedeckung für Frauen verarbeitet. Bei diesem bin ich noch dabei, eigene Stickerei anzubringen, und das ist zeitaufwändig!



Aber allmählich habe ich das Gefühl, zu einem Punkt zu kommen, wo es reicht. Bald.

Donnerstag, 18. Februar 2016

Reisepläne

Es ist seit einigen Jahren das erste Mal, dass ich keinen handgebundenen Kalender von Susanne Muuss habe, die ja leider letztes Jahr verstorben ist. Zwar habe ich einen Ersatz besorgt, der mir auf Dauer sicherlich gute Dienste leisten wird, aber so ganz habe ich mich noch nicht daran gewöhnt. Vielleicht auch, weil er so unauffällig schwarz ist. 

Links der letzte Kalender von Susanne Muuss, vom vergangenen Jahr -
er wird bald eine zweite Runde drehen als Notizbuch!
Und rechts der Neue, an den ich mich noch gewöhnen muss,
wenn ich tatsächlich mal weiß, wo er ist.

Jedenfalls habe ich dieses Jahr schon ein paar Terminprobleme gehabt, weil ich es einfach nicht hingekriegt habe, meine Termine einzutragen, oder den Überblick zu behalten. Oder in den Kalender zu schauen, weil ich ihn gerade mal wieder nicht gefunden habe.
Nachdem bereits einige Wochen des Jahres ins Land gegangen sind, wurde es nun Zeit, teilweise vage angedachte Planungen zu konkretisieren. Vor zwei Wochen kam zum Beispiel die offizielle Einladung zum Unterrichten beim Jahrestreffen der Israel Quilters Guild, die mir schon länger angekündigt war, und für die ich extra einen Zeitram Ende Juni/Anfang Juli freigehalten hatte. Dafür habe ich den Flug gebucht und bin sehr gespannt. Ich war noch nie in Israel, und es freut mich sehr, dass ich über die Quilterszene einen Einblick in das dortige Leben gewinnen kann, wie er vermutlich ‚normalen’ Touristen nicht so leicht möglich sein wird.
Außerdem hat es auch geklappt, dass ich wieder zum Festival of Quilts in Birmingham fahren werde. Auch dafür ist der Flug gebucht, und es geht jetzt nur noch ums Hotel.

Ansonsten habe ich an diversen Verpflichtungen gearbeitet, die ich eingegangen bin: da ich mich für die Journal Quilts der Contemporary Quilt Group angemeldet habe, und dieses Jahr nicht schon wieder einen Rückzieher machen will, muss ich da langsam mal zu Potte kommen.
Ich habe ihn sogar trotz der geringen Größe (8 x 10 inch, also 20 x 25 cm) teilweise auf der Longarm gequiltet. Vielleicht ein bisschen overkillmäßig, das kleine Ding da auzuspannen. Aber andererseits, wenn sie da ist, gerade kein anderer Quilt drauf ist, warum auch nicht.



Der blaue Stoff ist der Rest von einem afghanischen Srück, das dort von den Frauen in die Burkas eingenäht wird. Ich hatte Pascale Goldenberg mal eines abgekauft, habe es gefärbt, und dann zum größten Teil in einem Quilt für die International Threads verarbeitet, der gerade der Fertigstellung entgegen geht. Ein kleines bisschen will ich noch von Hand weitersticken, bevor der Rand endgültig geschlossen wird.

Noch nicht ganz fertig, aber auf dem Weg dorthin:
"Thinking of Nasrin" (das ist der Name der Stickerin der
Afghanistan-Quadrate)

Dann habe ich ja den Irrsinn begangen, mich in die Truppe der Gilde-Dear-Jane-Fanatikerinnen einzureihen, die unter gekonntem Coaching von Bea Galler über facebook an den Blöcken für dieses Riesenteil sticheln. Ich verwende nur eigene handgefärbte Stoffe, weil ich für mich eine deutlich andere Farbpalette wollte, als ‚der’ Quilt aus der Vorlage. Ich bin zwar immer mal wieder hintendran, und wenn ich aufgeholt habe, muss ich überlegen, welche der fertigen Blöcke jetzt eigentlich noch fotografiert werden müssen, oder welche es schon sind, deshalb bin ich vor allem auch mit dem Hochladen auf facebook immer im Verzug. Und ob ich alle Blöcke machen werde, weiß ich noch nicht. Aber mal sehen.





Prompt ist bei diesem Unternehmen aber auch noch ein Nebenprojekt herausgesprungen. Ich habe es nämlich glatt fertig gebracht, mich einmal in Bezug auf die Größe des Nine Patch zu vertun, und stand dann mit einem zu klein geratenen Nine Patch da. Der mir aber von der Größe her sehr gut gefiel. 1-inch-Streifenbreite ist einfach eine schöne Größe! Also habe ich angefangen, aus rumliegenden Resten weitere Nine-patches in der Größe zu nähen. Ideal für den Zustand des therapeutischen Nähens, den ich in den letzten Wochen durchlaufen habe. Jetzt ist schon ein beachtlicher Stapel zusammengekommen.

Resteverwertung total!




Genau das Richtige, um es am Wochenende an den Petersberg mitzunehmen, wo ich einmal „Patchwork der Amischen“ unterrichte. Irgendwann werde auch ich, wenn die Kursteilnehmerinnen in Gang gekommen sind, ein bisschen zum Nähen kommen, und dann ist so etwas genau das Richtige!

Sonntag, 14. Februar 2016

IQ in Kassel Ende Februar für Kurzentschlossene

In letzter Zeit habe ich seltener bei großen Patchwork-Events unterrichtet, sondern eigentlich ausschließlich, wenn mich einzelne Gruppen gebucht haben. Hin und wieder werde ich aber auch von Einzelpersonen gefragt, wann ich mal wieder wo unterrichte. Hier ist eine Gelegenheit, zu der noch Einzelpersonen hinzukommen können: am letzten Februar-Wochenende unterrichte ich den Kurs "IQ - von der Inspiration zum Quilt", über den ich auch schon öfter mal berichtet habe, in der Nähe von Kassel. Es sind noch Plätze frei, weil sich doch nicht die ganze Gruppe angemeldet hat.
Kurzentschlossene können mir bei Interesse über die Webseite oder unten das Kontaktformular schreiben, ich vermittele dann den Kontakt zur Leiterin der Gruppe.



Donnerstag, 11. Februar 2016

Lehrgeld zahlen

Im Auftrag für andere auf der Longarm zu quilten ist eine Dienstleistung. Man bekommt eine Aufgabe, die gegen eine Gebühr zu erledigen ist, und danach wird das bearbeitete Stück wieder zurückgeschickt. 
Einerseits. Andererseits weiß man, dass das vorliegende Stück von jemand anderem mit viel Zeitaufwand und vermutlich auch einer bestimmten Menge an Herzblut gearbeitet worden ist, und da ist das Quilten nicht nur irgendeine Dienstleistung, die man routinemäßig runterspult.
Wenn dann noch eine gewisse Bekanntheitsbeziehung zur Auftraggeberin dazukommt, wird es nochmal interessanter. Und bei einem Quilt, der einem von einer wirklich betagten alten Dame anvertraut wird, die davon erzählt, dass es sich um ein bereits seit vielen Jahren liegendes UFO handelt, das sich der Enkel nun an die Wand hängen will, kann man schon gar nicht mehr mit einer ein bisschen distanzierten Dienstleistungshaltung drangehen.
Besagtes Stück habe ich letzte Woche erhalten, und dass es eine besondere Herausforderung werden sollte, war mir von Anfang an klar. Beispielsweise würde, weil das gute Stück schon mal gesteckt gewesen war, und die Rückseite bereits sehr genau auf die Größe des Vorderteils angepasst war, wenig Platz bleiben, um die Fadenspannung einzustellen. Es ging dann aber gleich mit einer weiteren Überraschung los, die im telefonischen Vorgespräch nicht zur Sprache gekommen war. In der Zeit, als dieses Top genäht wurde, wurde in bestimmten Bereichen viel auf Rasterquick gearbeitet, so auch bei diesem Quilt.
Auch ich habe damals in Kursen zwei Quilts auf Rasterquick genäht, und obwohl mir die Genauigkeit, mit der gearbeitet werden konnte, schon zugesagt hat, war für mich ganz eindeutig klar, dass das nicht meine Art des Arbeitens sein würde. Erstens die ständige Wenderei und Anpasserei, und vor allem zweitens die Steifheit, die durch die zusätzliche Vlieslage entstand und Handquilten alles andere als angenehm machen würde (damals war ich noch völlig überzeugte Handquilterin) haben mich vom Rasterquick eindeutig Abstand nehmen lassen. Soweit, dass ich überhaupt nicht im Entferntesten damit gerechnet hatte, so etwas nochmal auf die Maschine zu bekommen!
Nun wäre das vermutlich überhaupt kein Problem gewesen, wenn ich ausreichend Platz gehabt hätte, um die Fadenspannung sorgfältig zu überprüfen und gründlich einzustellen.
Erst habe ich zwei Tage gezögert, ob ich den Auftrag nicht doch noch zurückgeben sollte, aber da es sich um eine Dame handelt, die in der Patchworkgruppe meiner Mutter eine wichtige Rolle gespielt hat, und eben die oben beschriebenen Hintergrundbedingung dazukamen, habe ich das dann nicht übers Herz gebracht.
Vor zwei Tagen habe ich mich dann dran gemacht. Das Aufspannen ging gut, und dann habe ich das Risiko bewusst auf mich genommen – ich musste die Fadenspannung auf dem Quilttop direkt ausprobieren, ohne einschätzen zu können, wie sehr die Oberfläche dadurch leiden würde, falls ich etwas auftrennen muss. Zwar handelte es sich um einen etwas grober gewebten Stoff, der so aussah, als ob er das würde vertragen können, aber ich hatte keinerlei Erfahrung damit, wie das darunterliegende Rastervlies auf diese Behandlung reagieren würde.
Erste vorsichtige Versuche schienen erstaunlich schnellen Erfolg bei der Einstellung der Fadenspannung zu zeigen, und so habe ich mich dann getraut, und die gewünschten Spiralmuster angefangen. Nach knapp 10 Minuten – wenn es überhaupt so lang gedauert hat – habe ich aber an einer ungenau aussehenden Stelle Verdacht geschöpft, 


Verdachtsmoment im gelben unteren Feld...
unter das Top geschaut, und da fanden sich dann mehrere Stellen dieser Art:



Ca. zwei intensive Stunden später waren die Spiralen wieder aufgetrennt (und der Rücken tat weh) und ich habe beherzt die Spannungsschraube nochmal deutlich fester zugedreht. Die Oberfläche schien keinen Schaden gelitten zu haben, jedenfalls war nichts zu sehen, und auch das Rasterquick ist nicht irgendwo rausgequollen.
Wenigstens hatte ich bei dieser Aktion gemerkt, dass die Spiralen überhaupt nicht zu dem farbintensiven grafischen Muster passten, 


und konnte dann noch in einem weiteren Telefongespräch ein anderes Quiltmuster vorschlagen und vereinbaren.
Das habe ich dann heute ausgeführt, und es ist sehr schön geworden. 


Zwischendurch tauchte dann noch eine Stelle auf, wo sich plötzlich mehrere Streifen verschoben, als die Longarm drüberfuhr, da war wohl beim Bügeln das Polyestergarn verschmurgelt. 



Allerdings konnte ich die drei offenen Stellen beim Quilten schließen, so dass es nicht auffällt und kein Auflösungseffekt eintreten sollte.

Aber das war teures Lehrgeld: der Platz zum Fadenspannungprüfen muss wirklich da sein! Und lieber vier- oder fünfmal nachschauen, ob es zu Verschlingungen kommt, auf kleinerer Fläche, als nochmal mehrere Stunden auftrennen. Wäre es nicht um dieses Rasterquick gegangen, hätte ich mir ja eine ähnliche Situation geschaffen und die Spannung überprüfen können, aber weder hatte ich in meinen Vorräten Rasterquick noch einen auch nur annhähernd ähnlichen Stoff, so dass diese Möglichkeit völlig ausschied. Nun ist Ende gut, alles gut, und die Maschine wieder frei, und wartet auf weitere Aufgaben.

Freitag, 5. Februar 2016

Stricken für einen guten Zweck - Vorbereitungen

In den letzten Wochen habe ich immer mal wieder ein paar Strickmuster aus einem der zahlreichen englisch-sprachigen Strickbücher, die ich mir in den letzten zwei Jahren zugelegt hatte, ausprobiert.

Nur eine kleine Auswahl aus meiner Schatzkiste!
Obwohl ich wirklich sehr gut Englisch spreche, hatte ich in meinen jüngeren Jahren eigentlich nie 'auf Englisch' gestrickt. Es hat ein wenig gedauert, bis ich mich in die Notationsweise hineingefunden hatte. Inzwischen kann ich die englischen Anleitungen aber ganz gut verstehen, und irgendwann fing ich an, sie auch ins Deutsche zu übersetzen.



Erst dachte ich, ich mache daraus eine Art "Adventskalender" zum Aufbrauchen von Sockenwollresten. Aber dann hatte ich Bedenken - jeden Tag ein neues Strickmuster, und das in einer Zeit, wenn sowieso niemand gut oder ausreichend Zeit hat, um sich gemütlich hinzusetzen, da ist Scheitern im Sinne von 'sofort ins Hintertreffen geraten' ja vorprogrammiert. Und dann vielleicht auch die Bereitschaft geringer, überhaupt erst mitzumachen? Nach weiteren Überlegungen und im Gespräch mit anderen Strickerinnen hat sich das Projekt nun ein wenig gewandelt.

  • Erstens wird es ein Wohltätigkeitsprojekt. Aber keines der üblichen Sorte, wo man Socken strickt, die auf einem Basar für viel zu wenig Gewinn verkauft werden. Sondern dies wird: Stricken für einen guten Zweck, und das Ergebnis bleibt dem/der Stricker/in! Ich werde zwar eine Gebühr für das Versenden der Anleitungen erheben, aber alles an zwei verschiedene Kinderprojekte spenden. (Eines an eine Kinderhilfe in Ruanda, und eines für den Aufbau bzw. Unterhalt einer Kindertagesstätte in Guatemala.) 
  • Zweitens wird es kein Adventskalender, sondern es geht im Juni los
  • Drittens gibt es fünf verschiedene Musteranleitungen, und es wird ein Schal (Anleitung für zwei verschiedene Breiten) - man könnte den Schal also bis Weihnachten gut fertig haben, ohne im Advent in ausgeprägten Strickstress zu verfallen. 
  • Viertens hätte man eine gute Gelegenheit, wenn man vielleicht beide Varianten strickt, schon frühzeitig an Weihnachtsgeschenke zu denken?
  • Fünftens habe ich schon eine E-mail-Adresse für das Ganze eingerichtet, über die das dann abgewickelt wird, wenn es losgeht. 
  • Sechstens hat meine gute Freundin von beecosydesign (hier ein Link zu ihrem neuen Blog) sich bereit erklärt - nein, noch besser: sie hat sich angeboten! - meine Teststrickerin zu machen. 
  • Und siebtens sind wir beide jetzt kräftig am Nadeln, um herauszufinden, ob meine Berechnungen stimmen, ob die Muster zueinanderpassen, ob es machbar ist...


Derzeitiger Stand meiner Version - schmaler Schal aus Sockenwolle.

Ein paar andere Leute habe ich schon angesprochen, und hoffe, dass sich ganz allmählich jetzt das Projekt rumspricht. Wer Interesse hat, mitzumachen, kann mir über das Kommentarfeld hier im Blog (E-mail-adressen werden nicht veröffentlicht) oder über die Kontaktseite meiner Webseite eine Nachricht zukommen lassen und wird dann weiter über Start, Zahlungsmodalitäten etc. informiert. Selbstverständlich werde ich auch gelegentlich wieder auf dem Blog darüber berichten, ohne dass er zu einem Strickblog mutieren wird.
Also: bitte an alle bekannten und zu überzeugenden Stricker/innen weitersagen. Je mehr Leute mitstricken, desto mehr können wir gemeinsam für die Kinder spenden. Und es sind wirklich tolle Muster dabei!

Dienstag, 2. Februar 2016

Stoff-Abo: Januar-Kollektion 2016

Die vergangene Woche stand unter dem Zeichen des Färbens und Bügelns. Weil mein als geordnet geplanter Rückzug aus dem Freiwilligennetzwerk für die Flüchtlingshilfe sich aber als wesentlich komplizierter herausstellt, als ich das vorgehabt hatte, war ich zeitweise auch so niedergeschlagen, dass ich nicht ganz rechtzeitig fertig geworden bin. Am Sonntag wurde dann auch noch die Basketballmannschaft meines Sohnes von Bayern München geschlachtet - gegen die Jungs aus dem Sportinternat hat so eine kleine Feld-Wald-und-Wiesenmannschaft vom Land überhaupt keine Chance, aber immerhin war die Punktebilanz schon um 21 Punkte besser als im Hinspiel! - und dann war noch Musikschulkonzert, und außerdem mussten wir natürlich das Handball-Europameisterschaftsfinale anschauen... Erst heute sind also die allermeisten Sendungen rausgegangen - dafür ist es aber auch eine, wie ich finde, besonders schöne Kollektion geworden!

Fäden des Regenbogens

Keine der bisherigen Kollektionen war so schwierig zu
fotografieren wie diese - das Gelb knallt viel zu
sehr raus, das Rot, 3. von links, ist ein wirklich schönes
Rot und kommt auf diesem Bild überhaupt nicht gut raus,
und das Grün ist ein schönes helles Grasgrün. Aber ich
wollte nicht allzuviel in den Farbwerten rumfuhrwerken.

Die Jubiläumsfarbe ist ein weiterer Rot-Ton mit etwas mehr Gelb-Anteil im Mischungsverhältnis. Aber die ist ja sowieso den Abonnentinnen (und mir) vorbehalten - ich habe nämlich darauf geachtet, dass davon für mich genug da ist! - und da brauche ich mir gar keine Mühe machen, das auf ein Computerfoto zu bannen.

Restepackungen gibt es diesmal keine, weil ich einerseits mal gierig für mich selbst war, und weil ich andererseits gedacht habe, ich probiere jetzt mal aus, wie das ist, wenn ich am Markt Einzel-Reststücke anbiete. Deshalb bin ich jetzt dabei, Reststücke von bis zu 50cm, die nicht mehr auf meine Pappen zu wickeln sind, auszuzeichnen. Das erste Mal werden diese Stücke auf der Patchworkmesse in Erding zu erhalten sein.


Die Schneestoffe haben Hildegard und ich dann gestern auch noch gewickelt, nachdem sie schon ein paar Tage auf der Homepage hochgeladen sind. Ich habe keine Kisten mehr, und keine Pappen...


Die zwei dunklen in der unteren Hälfte sind übrigens keine
Schneestoffe, sondern Annäherungen an Schwarz.