Donnerstag, 29. September 2016

Bügelmaschine an Interessierte abzugeben!

Mein Stoff-Abo wäre ohne eine Bügelmaschine nicht zu bewältigen. Deshalb bin ich sehr froh dabrüber, dass ich eine geschenkt bekommen habe. Doch als ich hier darüber berichtet habe, haben sich damals ein paar Leute gemeldet, sie hätten auch so gerne eine... Jetzt weiß ich, dass diejenige, von der ich meine damals bekommen habe, wieder eine, vermutlich ebensoalte, abzugeben hat. Auch von der guten Firma, die mit M anfängt und mit -iele aufhört. Sie soll sogar etwas breiter sein als die, die ich im Keller habe. Da ich aber weiß, dass mein Mann mir vermutlich mit Scheidung drohen würde, wenn ich ihn bitten würde, die jetzige gegen diese andere auszutauschen, bleibe ich einfach mit meiner zufrieden und kann die andere, mit Einverständnis der Abgeberin, für andere Interessierte anbieten.
Das Ding steht in München. Und ist gegen Selbstabholung zu haben.
Bitte über das Kommentarformular oder meine Kontaktseit auf der Homepage oder per E-Mail bei mir melden, ich stelle dann die Verbindung her.

Montag, 26. September 2016

Herbst

In der vergangenen Woche konnte ich bei meinen morgendlichen Fahrten zur Krankenpflegeschule kurz anhalten und ein paar Fotos von taubenetzten Spinnweben machen.


Schön - aber eindeutig: es herbstet. Und dazu bin ich noch nicht so richtig gerüstet. Irgendwie war es mir noch nicht genügend Sommer. Obwohl ja schon wieder Meldungen aus dem Radio kamen, dass es jetzt 16 Monate in Folge immer wieder Rekorddurchschnittstemperaturen gegeben hat. Und das Wetter ist im Moment ja noch schön, aber ...
Es wird noch ein wenig dauern, bis ich mich an die neuen zeitlichen Anforderungen gewöhnt habe, die das Unterrichten in der Vorbereitungsklasse mit sich bringen. Zumal die eine Aufgabe, die ich abgeben möchte - die Repräsentantin für SAQA - noch nicht abschließend geklärt ist, sondern gerade zusätzliche Arbeit bedeutet. Noch konnte ich niemand finden, der/die eindeutig und sofort zugesagt hat, meine Nachfolge anzutreten. Aber Ende dieses Monats ist es dann vorbei.

Neben den Arbeiten für einen Artikel im Patchwork Professional nächstes Jahr, den ich vorbereite, habe ich gerade die Abo-Färbung laufen, und bin dabei, einen heißgeliebten Quilt zu reparieren, der mir von einem Kunden bei der Patchworkmesse Erding übergeben worden war. Eine zerrissene Rückseite war zu entfernen, ich habe die ganzen Knoten, mit denen er gebunden (nicht gequiltet) war, entfernt, und jetzt bin ich dabei. eine neue Rückseite vorzubereiten, um ihn dann auf der Longarm-Maschine zu quilten. Die Tatsache, dass ich beim Auftrennen bemerkt habe, wie stark der Stoff bereits verblichen ist, hat den Besitzer nicht gestört und ich habe das 'go' zum Weitermachen.




Mal was Anderes!

Donnerstag, 22. September 2016

Kurztrip ins Elsass und danach

In der vergangenen Woche war ich auf einem Kurztrip beim Patchworktreffen im Elsass. Das sollte man nicht tun – das als einen Kurztrip planen, meine ich. Jedenfalls nicht, wenn man keinen Hubschrauber zur Verfügung hat, der die Reisezeit verkürzt und einen vom Shuttle-Service unabhängig macht. Die Zug-Geschichte erspare ich allen, nur soviel: ich hatte viel Zeit zum Weiterarbeiten am Wohltätigkeitsschal, der schon beim fünten und letzten Muster angekommen ist. 


(Auf der Rückfahrt habe ich mich an einem Ende wegen der
kühlen Klimaanlage im Zug schon in den Schal eingewickelt,
während ich am anderen Ende noch weitergestrickt habe. Das
war schon ein ganz schönes Gefühl!)

Die Rückfahrt war dann auch völlig problemlos... Und über den Shuttle-Service im Tal selbst kann ich dieses Jahr eigentlich gar nichts sagen, weil ich ihn überhaupt nicht in Anspruch genommen habe. Ich hatte so oft Aufsicht bei der Wide Horizons Ausstellung von SAQA unternommen, hatte mehrere Gespräschtermine für zukünftige Berichte im Gilde-Heft, in Ste. Marie-aux-Mines selbst sind ja auch einige Ausstellungen, die erstmal abgearbeitet werden müssen, und dann noch das SAQA-Meeting – ich bin überhaupt nicht dazu gekommen, in die anderen Dörfer zu fahren und mich dort umzusehen! Was ich bedauere, denn da waren schon ein paar, die ich gerne hätte sehen wollen, aber wenn man praktisch weniger als zwei ganze Tage Zeit hat, wird das schwierig. So habe ich mir geschworen: wenn ich wieder hinfahre, dann wieder mit etwas mehr Zeit in der Tasche!

In dieser Woche hat dann mein neuer Job angefangen: 10 Stunden Deutsch als Fremdsprache für eine Vorbereitungsklasse für Flüchtline, die im nächsten Jahr eine Pflegefachhelferausbildung anfangen wollen.
Sie kommen aus vielen verschiedenen Ländern:

Jeder Pin-Nadel-Kopf steht für eine Person im entsprechenden Land.
Manche Worte lerne ich jetzt auch auf Französisch mit,
die ich vorher nicht kannte, weil die Senegalesen sich manchmal
über französische Vokabeln verständigen... Nur Wolof und Arabisch
lerne ich nicht mit. Das würde mein Sprachenhirn im Moment gerade
 nicht gut verkraften.

Und es sind viele – insgesamt (offiziell) 24, was eine wirklich beachtliche Zahl ist. Das Anstrengende wird sein, die verschiedenen Kenntnis-Stände möglichst gleich gerecht zu bedienen, denn obwohl sie alle nach der Bewerbung ein ‚Assessment-Center’ durchgemacht haben, sind gerade die Deutschkenntnisse noch sehr unterschiedlich. Ein paar könnten sprachlich direkt in die Ausbildung gehen, einige müssten eigentlich noch besser erst einen gründlichen Sprachkurs absolvieren und vielleicht im nächsten Jahr nochmal vorbeischauen... es wird spannend, wie sich das alles einspielen wird. Für mich konkret bedeutet es natürlich, dass ich meine Zeit deutlich besser planen muss. Als ob ich das nicht vorher schon ziemlich genau gemacht hätte... es wird vermutlich darauf hinauslaufen, dass das Patchworken etwas zurückstecken muss. 
Trotzdem stehen jetzt gerade mehrere verschiedene Projekte an. Eines davon müsste sein, auf der facebook-Seite der Patchworkgilde nachzuschauen, wie mein derzeitiger Rückstand beim Baby Jane Projekt aussieht. Vor dem Urlaub hatte ich, wie im jetzt auch gerade erschienenen Heft angekündigt, meinen Rückstand tatsächlich so gut wie aufgeholt. Aber im Urlaub hatte ich keine Nähmaschine oder Stoffe dabei, und prompt ist der Rückstand schon wieder sehr groß. Mein Plan zum Aufholen: jede Woche abarbeiten, wie sie kommt, und jede Woche wenigstens einen ausstehenden nachholen! Zu ehrgeizig?

Mein Kästchen mit Dear-Jane-Blocks,
das darauf wartet, weiter gefüllt zu werden.

In Frankreich war ja auch eine Dear-Jane-Ausstellung im Theater. Die ich, da ich nun selbst in der Herstellung eines solchen Teils begriffen bin, mit ganz anderen Augen angesehen habe, als ich das noch vor nur 9 Monaten getan hätte. Erstens konnte ich sagen „den Block habe ich schon gemacht“ (oder nicht). Und ich konnte besonders gelungene Elemente mit besonderer Wertschätzung betrachten. Mein Favorit war ganz eindeutig der aus den Resten afrikanischer Stoffe hergestellte:

Chantal Rogers, "Ai" - der Name ihrer Freundin, die die
Stoffreste aus dem Abfall von Schneidereien in Kamerun gesammelt hat.




Und dann noch dieser, der durch die Farbwahl das Muster so weit reduziert wird, dass er als Dear Jane gar nicht mehr erkennbar ist.




So meisterlich wird meiner nicht. Das wird einfach nur ein Restequilt ohne großartige Planung. Hoffentlich sieht er am Schluss wenigstens einigermaßen akzeptabel aus...

Freitag, 16. September 2016

"Stoff zum Nachdenken", nochmal nach-gedacht...

Vor einer Woche wurde die Ausstellung „Stoff zum Nachdenken“ in Nürnberg eröffnet, die noch bis Ende September in der Ehrenhalle des Rathauses zu sehen ist.
In den Grußworten zur Eröffnung der Ausstellung kamen etliche Punkte zur Sprache, die weiter zum Nachdenken anregten, unter anderem der Satz „Brauchen wir, was wir haben? Und haben wir, was wir brauchen?“ 
Das Thema beschäftigt mich ja immer wieder, und ist nie befriedigend oder abschließend behandelt. Einerseits betrifft es natürlich die ca. 40 Kisten Stoff, die ich in meinem Arbeitszimmer stapele, und die ich im ganzen Leben nicht mehr werde verarbeiten können (und da sind die Kisten, mit der Meterware, mit denen ich auf Märkte fahre, noch nicht mitgezählt...).
Andererseits aber auch immer wieder Gegenstände des Alltags, die sich so ansammeln. Als ich aus Israel zurückkam, gingen am folgenden Tag sowohl mein in die Ehe mitgebrachtes Handrührgerät als auch der Stabrührer, den mein Mann in die Ehe mitgebracht hatte, noch von seiner Großmutter her, in die ewigen Jagdgründe ein. Das war natürlich sowieso ein Luxus, zwei Geräte von dieser Sorte zu haben, allerdings waren, wie gesagt, beide in unserem Besitz bevor der zusammengelegt wurde. 

Leider beide nicht mehr funktionsfähig...

Außerdem habe ich noch die Küchenmaschine, die ich mir angeschafft hatte, um meinen wiederholten Finger-Schnitt-Verletzungen beim Raspeln und Schneiden vorzubeugen. Aus diesem Grund habe ich aber auch beschlossen, weder den Rührstab noch den Handrührer durch Neugeräte zu ersetzen. Das muss eben jetzt die Küchenmaschine machen. Die ja an sich auch schon ein Luxusgegenstand ist!
Und damit fahre ich bisher aber auch sehr gut. Nur bei der Herstellung meiner selbstgemachten Vanillesauce fehlt mir der Handrührer. Und auch nicht wirklich, denn ein Schneebesen tut es auch, um den Eischnee unterzurühren. Aber ich bin schon froh, dass ich den Eischnee nicht mit dem Schneebesen herstellen muss.




Auch den schadhaften Toaster haben wir nicht durch ein Neugerät ersetzt. Der fehlt mir zwar schon hin und wieder, weil ein Ciabatta oder ein Brötzchen vom Vortag eben doch knuspriger schmeckt, wenn es aufgetoastet wurde. Aber wie oft hat man das Problem schon, dass es sich wirklich lohnt, dafür ein elektrisches Gerät in der Küche rumstehen zu haben? Lieber weniger Brot an einem Tag kaufen und am nächsten frisches – oder eben doch mal einen Tag altes Brot, das nicht knuspert esse.
(Aber das sind alles Luxusprobleme. Allerdings passt zu diesem Thema der Hinweis meines Mannes auf diese Auflistung von 18 Dingen, dieman nun wirklich nicht braucht.)

Barbara Langes Quilt in der Ausstellung „Stoff zum Nachdenken“ thematisiert die Schnelllebigkeit der heutigen Modewelt, indem Produktion-Getragenwerden-Verwerfung auf einen Kurzzeitraum von drei Tagen zusammengedampft werden:



Und gerade Mode ist ja ein Heißes Thema in der Hinsicht. Billigmarken, Wegwerfmentalität, Farbvariationen von einer Saison zur anderen, damit man auch wirklich merkt, dass es vom Vorjahr ist...

Ich bemühe mich weiterhin darum, wenig neue Kleidung zu kaufen, oder dann aus haltbaren Materialien und diese möglichst lange zu tragen. Ich finde auch gar nicht leicht Kleidungsstücke, die mir so gefallen, dass ich sie kaufen möchte. Vielleicht sollte ich doch mal wieder ernsthafter darüber nachdenken, (wieder) mehr Kleidung selbst zu machen...? Jedenfalls werde ich auf jeden Fall versuchen, nach meiner Rückkehr aus Ste. Marie-aux-Mines diesen Rucksack zu reparieren, der eigentlich noch gut geht, aber im Innenleben leider einige Ausreißer zeigt.




Die nach 11 Jahren kapputgegangene Spülmaschine werden wir allerdings durch ein Neugerät ersetzen. So ist das mit der Nachhaltigkeit. Von Hand spülen ist einfach nicht so mein Ding...

Dienstag, 13. September 2016

"Stoff zum Nachdenken" in der Ehrenhalle des Rathauses Nürnberg

Am vergangenen Freitagabend wurde in Nürnberg die Ausstellung „Stoff zum Nachdenken“ eröffnet. Die Idee hierzu hatte Heidi Drahota in Zusammenhang mit dem im letzten Jahr an den Aktivisten Amirul Haque Amin verliehenen Nürnberger Friedenspreis. Herr Amin setzt sich seit vielen Jahren für die Rechte der Textilarbeiterinnen und Textilarbeiter in seinem Heimatland Bangladesh ein. Da er dieses Jahr auch für das Nürnberger Friedensmahl nach Deutschland kommt, wurde diese Ausstellung ausgeschrieben.



Zur Eröffnung bin ich, trotz verschärfter baustellenbedingter Einschränkungen in den öffentlichen Verkehrsmitteln um uns herum, weitestgehend mit dem Zug gefahren. Zwar ohne den zu Hause vergessenen Fotoapparat, und die Fotos, die ich mit dem Handy gemacht habe, waren dannverwackelt oder nicht ausgelöst, es war also insgesamt nicht mein Foto-Tag, aber es war trotzdem ein schönes Erlebnis.


Von den vier Quilts, die ich eingereicht hatte, war „Thinking of Nasrin“ ausgewählt worden, in dem ich handgestickte afghanische Quadrate, ein Stück Stoff, wie ihn die Frauen in Afghanistan für ihre verhüllenden Gewänder verwenden und das ich selbst gefärbt hatte, und eigene gefärbte und (teilweise letztes Jahr in Australien während meines Besuches bei Ali George) bedruckte Stoffe kombiniere. 

eines der drei verwendeten von Nasrin handgestickten Quadrate

Stickereien auf dem Stoff aus Afghanistan

Stickereien von meinem Sohn und mir auf und über einem selbstgefärbten Stoff
Außerdem sind beim Quilten sowohl Longarmquilten als auch ausführliche Handstickereien zum Einsatz gekommen.

bedruckter Stoff, handbestickt und longarm-gequiltet

Der Titel ergab sich aus der Arbeitsweise – bei meinen eigenen Tätigkeiten musste ich immer wieder an die Frau denken, die die Quadrate gestickt hatte, denn alle stammen von derselben Stickerin, Nasrin. Durch den Kopf gingen mir dabei natürlich einerseits Gedanken über ihre Lebenssituation, andererseits auch Bilder aus ihrem Land, denn durch meine Tätigkeit mit den Flüchtlingen habe ich im letzten Jahr auch immer mal wieder Fotobände über Afghanistan angeschaut. Und natürlich erzählt mir Ahmad, für den ich zur Zeit Ansprechpartnerin im deutschen Behördendschungel und Verhältnis zu einem undurchschaubaren Vermieter bin, immer wieder mal etwas davon, wie es zur Zeit zu Hause bei seiner Familie aussieht. In dem ganzen Quilt stecken also einige Textilgeschichten, sehr viele Gedanken über Lebenssituationen und Menschenrechte, und so passte er von denen, die ich eingereicht hatte, tatsächlich am besten in das Thema der Ausstellung.

Die Ehrenhalle des Rathauses in Nürnberg ist natürlich ein eindrücklicher Raum. Und wenn auch bei der Eröffnung in den Abendstunden die Beleuchtung nicht so ganz geglückt war, so ist dies auf jeden Fall eine Ausstellung, die zu besuchen sich lohnt! Noch bis Ende September.


Wie der Zufall es will, war auch gerade an dem Tag der Krempelmarkt in der Nürnberger Altstadt. Da gibt es alles. Hier mal wieder ein Stück handgewebtes Leinen. Und sogar zu schön, um es zu zerschneiden...

Im Dunkel der Nacht kam einerseits meine kleine Taschenlampe am
Schlüsselbund zum Einsatz, andererseits konnte niemand genau
sehen, was passiert. Wo ich mir doch geschworen hatte, keinen Stoff mehr
zu kaufen... (Foto von Barbara Lange)

(Glücklicherweise hatte ich das Auto in Landshut abgestellt, denn auf der Rückfahrt hatten wir eine personenschadenbedingte Verzögerung in Regensburg, die über 40 Minuaten dauerte, somit zu einer erheblichen Verspätung führte, und da war es sehr beruhigend, sich keine Gedanken um erreichte oder verpasste Anschlüsse machen zu müssen!)

Samstag, 10. September 2016

11.9.: Patchworkmesse Stadthalle Erding, 10 - 17 Uhr

Die Urlaubstage sind vorbei und die Sommerferien neigen sich dem Ende zu.
Kein tägliches Baden mehr, vor dem Frühstück, mit sich täglich ändernder Ansicht des Sees.

25.8.

27.8.

2.9.

3.9.

Schade eigentlich. Da hätte ich es noch ziemlich lange aushalten können - wenn eine Nähmaschine und das Stofflager mit dabei gewesen wären! So drei Wochen ohne Maschine und Stoff, nur Spinnrad, Stricken, Lesen, Ausruhen, da kriegt man dann doch langsam Entzugserscheinungen... 
Jetzt hat uns der Alltag wieder, mein Sohn hat mit leichter Nachhilfe meines Mannes schon mal seinen Schulranzen in Angriff genommen, ich habe versucht, meine Termine für den DaF-Kurs mit meinem Kalender zu synchronisieren, und muss nachher das Auto packen, um morgen nach Erding zu fahren. Denn wie jedes letzte Ferienwochenende: der Patchworkmarkt in der Stadthalle! Das ist das Zeichen, dass alles wieder richtig losgeht, die Sommerpause vorüber ist.

Wie schon beim letzten Mal: Ich stehe direkt am Eingang. 
Diesmal gibt es ein paar Messe-Sonderangebote: vorgeschnittene Fat-Quarter-Packungen mit je sechs Fat Quarters für € 25, LED-Klappleuchten, und die Markier-Rädchen ohne Zacken.

Mitglieder der Patchworkgilde erhalten gegen Vorlage ihres Ausweises 5% Rabatt auf Meterware, bei Einkäufen über €100 sogar 10%. (Die Messe-Sonderangebote werden hier nicht mit verrechnet.)

Schauen Sie doch mal vorbei!

Montag, 5. September 2016

"Stoff zum Nachdenken" in Nürnberg

Am kommenden Freitag wird die Ausstellung „Stoff zum Nachdenken“ in Nürnberg eröffnet. 
Sie wird gemeinsam von Heidi Drahota und dem Büro für Menschenrechte der Stadt Nürnberg veranstaltet. (Pressemitteilung hier.)
In der Ausschreibung hieß es damals „die Stadt Nürnberg sieht sich nicht zuletzt aufgrund ihrer Geschichte den Menschenrechten in ganz besonderer Weise verpflichtet. Unter dem Motto „Stoff zum Nachdenken“ knüpfen wir an die Verleihung des Internationalen Nürnberg Menschenrechtspreises im September 2015 an Amirul Haque Amin aus Bangladesch an. Er setzt sich als Präsident der Nationalen Textilarbeitergewerkschaft seit vielen Jahren für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in seinem Heimatland ein.
Anlässlich des Nürnberger Friedensmahles, an dem Herr Amin teilnehmen wird, möchten wir eine Ausstellung auf den Weg bringen, die sich dem Thema Menschenrechte aus einer künstlerischen Perspektive nähert.“

Ich hatte mehrere meiner Quilts eingereicht, da ja in letzter Zeit mehrere entstanden sind, die mehr oder weniger weitläufig mit dem Thema Menschenrechte verbunden sind. Ausgewählt wurde der Quilt „Thinking of Nasrin“, der für eine unserer Challenges bei International Threads entstanden ist. In diesem habe ich neben drei handgestickten Quadraten der Guldusi-Initiative von Pascale Goldenberg auch ein selbstgefärbtes Stück eines afghanischen Stoffes verwendet, aus dem die Frauen in Afghanistan ihre verschleiernden Kleidungsstücke nähen.


"Thinking of Nasrin", Detail


Zur Vernissage am Freitag, 9. September 2016, um 19 Uhr in der Ehrenhalle des Rathauses Wolffscher Bau, Rathausplatz 2, sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist bis zum 25. September 2016 in der Ehrenhalle zu sehen.

Samstag, 3. September 2016

Gehen oder bleiben?

Ein Quilt, der in Birmingham meine Aufmerksamkeit erregt hat, war dieser von Abigail Sheridan de Graaf, mit dem Titel „Should I stay or should I go?“ Das heißt übersetzt „Soll ich bleiben oder gehen?“

Abigail Sheridan de Graaf, Should I stay or should I go?,
gezeigt beim Festival of Quilts, Birmingham

Im erläuternden Text des Programmheftes erklärte Abigail Sheridan de Graaf, dass sie als gebürtige Engländerin, die mit ‚einem Kiwi’ (also einem Neuseeländer) verheiratet ist, zwei Töchter hat, von denen eine in England und eine in Neuseeland geboren wurde, und während ihrer Ehe bereits jeweils länger in beiden Ländern gelebt hat, eigentlich ständig zwischen den beiden Ländern hin- und hergerissen ist. In beiden fühlt sie sich wohl, in beiden vermisst sie bestimmte Aspekte des anderen Landes, und eigentlich ist sie immer dabei, abzuwägen, ob sie in dem Land besser aufgehoben ist, wo sie sich jetzt gerade befindet, oder in dem anderen...
Der erste Grund, weshalb der Quilt mir auffiel, war wohl, dass ich weiß, dass Kathy Loomis zur Zeit mit dem Thema der Flagge im Quilt arbeitet, hauptsächlich der amerikanischen, und ich immer mal wieder mit ihr darüber im Austausch bin.
Ein anderer Grund ist natürlich, dass es sich bei de Graafs Quilt mit der unteren um die neuseeländische Flagge handelt, die mir jederzeit ins Auge springen würde, wenn ich sie irgendwo sehe. (Als ich vergangenen November in Neuseeland war, ging es darum, ob die lange geltende Flagge geändert werden sollte, dazu wurden zwei Referenden abgehalten.
https://en.wikipedia.org/wiki/New_Zealand_flag_referendums,_2015%E2%80%9316
Das Ergebnis war allerdings, dass das ursprüngliche Design beibehalten wird.) Und dass ich mir irgendwie auch immer wieder die Frage stelle, was wohl passiert wäre, wenn ich meinem Mann nicht noch zu dem Zeitpunkt begegnet wäre, als es geschehen ist, weil ich mir einbilde, dass ich dann eben vielleicht doch noch nach Neuseeland ausgewandert wäre – oder vielleicht nicht....?
Und erst im Nachhinein, bei Betrachten der Bilder, die ich in Birmingham gemacht habe, ist mir aufgefallen, dass mich das Thema dieses Quilts auch noch in anderer Weise gerade persönlich betrifft. In diesem Fall müsste man den Titel eher als „soll ich hingehen oder lieber weg- bzw. hierbleiben“ übersetzen. Das Thema um das es geht, ist ein Klassentreffen meines Abiturjahrganges, das plötzlich für diesen Herbst angesetzt worden ist. Es handelt sich nicht um irgendein rundes Jubiläum, zu dem man sich ‚normalerweise’ versammelt – 31 Jahre, eher ein ungewöhnlicher Anlass, um zu einem Treffen zu rufen – ich nehme an, dass es eher aus einer Laune heraus veranlasst wurde, als die Organisatoren feststellten, dass zum 30. nichts passierte.
Als der erste Aufruf kam, war ich zwar angetan von der Idee, andererseits konnte ich mich eigentlich nicht wirklich daran erinnern, mit einem Menschen dieses Namens in die Schule gegangen zu sein, wir hatten jedenfalls keine Oberstufenkurse gemeinsam besucht. Meine Schullaufbahn verlief etwas patchworkmäßig, da meine Familie im Karlsruher Raum umgezogen ist, als ich in der 9. Klasse war, dann war ich in der 10. und 11. Klasse in einem Klassenverband in der neuen Schule. Nach der 11. Klasse ging ich für ein Jahr als Austauschschülerin in die USA, musste danach aber wegen des Punktesammelns und der Gesamtabrechnung ein Jahr zurück und mit einem anderen Jahrgang die 12. und 13. Klasse absolvieren. Das war der größte Jahrgang, der jemals in der Schule Abitur gemacht hat, und außer den Mitschülern, die bei mir in den Grund- und Leistungskursen waren, habe ich nicht viele so bewusst kennengelernt, dass sie mir im Gedächtnis geblieben wären. Dementsprechend lose war dann auch mein Zugehörigkeitsgefühl, und Kontakte haben sich keine dauerhaft erhalten. Mit ein paar Leuten bin ich zwar auf facebook ‚befreundet’, aber das sagt nicht wirklich etwas aus. Und nach der ersten Überlegung, dass es vielleicht nett wäre, bei einem Jahrgangstreffen dabei zu sein, bin ich mehr und mehr zu der Überzeugung gelangt, dass ich da nicht wirklich hingehen will. Wenn ich Kontakt hätte halten wollten, weil mir die Leute wichtig waren, dann wäre das die ganzen Jahre über auch passiert. Die Liste derjenigen, die sich schon mal als interessiert an einer Teilnahme angemeldet haben, enthält aber so viele Namen, an die ich mich nicht erinnern kann, dass ich immer weniger das Bedürfnis verspüre, mich nach über 31 Jahren mit Leuten zu treffen, mit denen mich außer der gemeinsamen Abschlussfeier eigentlich nichts verbindet. Und die ein oder zwei, die mich vielleicht interessieren würden, sind als ‚unauffindbar’ gelistet. Ich habe auch überhaupt keine Fotos aus der Zeit oder von irgendwelchen Mitschülern.
Eine interessante Unterhaltung mit einem Freund, der vor kurzem bei der Planung einer 40-jährigen College-Abschlussfeier dabei war (aber dann nicht hingegangen ist, weil sie in England zu einem Zeitpunkt stattfand, als er bereits wieder zurück in Neuseeland war), und der mir sagte „Du musst unbedingt hingehen, denn Du wirst es bereuen, nicht dabei gewesen zu sein, wenn Du hörst, dass es toll war!“ hat mich schließlich endgültig überzeugt. Ich werde nicht hingehen, denn ich sehe nicht, was mir dieses Abendessen mit eigentlich Unbekannten bringen wird. Es kann schon sein, dass das ein netter Abend wäre. Aber da lerne ich lieber total Unbekannte neu kennen, ohne alte Schulgeschichten mit dem Tenor „weisst Du noch/erinnerst Du Dich noch an...?“ auszukramen. Und auch lieber bei einer kleineren Gelegenheit, ich habe es einfach nicht so mit größeren Veranstaltungen. Ich werde also an dem Wochenende mit meinem Sohn zu seinem Basketballspiel fahren.
Aber bei dem erneuten Treffen mit meiner Gruppe vom Schüleraustausch, das vielleicht im kommenden Februar stattfindet, bin ich auf jeden Fall dabei, denn mit den Leuten verbindet mich etwas.