Montag, 17. Oktober 2016

Ich. Appliziere. Nicht. - Oder?

In der Zeitschrift der Patchworkgilde Deutschland schreibe ich zur Zeit eine Kolumne über meine Erfahrungen beim Nähen des Baby-Jane-Quilts nach der "Dear Jane" Vorlage, die über die facebook-Gruppe der Gilde läuft. Die Kolumne heißt "Sag niemals nie ... ", weil ich eigentlich ja immer gesagt hatte, das ich einen Dear Jane Quilt NIE machen würde. Aber mit zunehmendem Alter kommt man ja auf so manche verrückte Idee. Ich stecke also in dem Projekt drin, mal mit mehr Lust, mal mit weniger, aber da ich angefangen habe, darüber zu schreiben, kann ich ja jetzt schlecht einfach so alles wieder hinschmeißen, wenn die Lust mal weniger groß ist. Und einigermaßen im Zeitplan bleiben will ich ja auch (nun ja). Jetzt hat dieser Quilt aber zusätzlich zu der vertrackten Größe der Blocks - 11 cm, das ist wirklich nicht gerade groß - auch noch die dumme Angewohnheit, dass etliche Blöcke mit Applikationstechnik gearbeitet werden müssen. Und Ich. Appliziere. Nicht. Nie.
Die paar Blöcke, die ich doch mit Applikation gemacht habe, sind naja.

G1,  Auch mit besonderem Trick, aber dann schon appliziert.
Und ohne Kleben!

Entsprechen einfach keinerlei Qualitäts- oder Gefallensstandards. (Zwar habe ich tatsächlich angefangen, für International Threads, wie bereits neulich angedeutet, einen Quilt zu arbeiten, bei dem appliziert werden soll, und ich bin auch schon einen Arbeitsschritt weiter als neulich auf dem Foto: ich habe die Ampelmädchen schon ausgeschnitten.


Aber das wird was mit offenen Kanten, geklebt - irgendwie noch ein bisschen wilder, also bestimmt nichts für den Baby Jane. Und ist also mal wieder eine andere Geschichte.)
Wenn ich nun beim Baby Jane nicht völlig aussteigen will, oder die Schummel-Königin per se werden, indem ich alle Applikationsblöcke durch Eigenkreationen ersetze, muss ich mir etwas einfallen lassen. Das Stichwort "reverse appliquè" habe ja auch ich vehemente Applikationsabstinenzlerin schon mal gehört und mir gedacht, vielleicht sollte ich mal googeln, ob das auf you tube zu finden wäre, klammheimlich...? Und wie es so geht: Auf dem Blog von Judy Martin, den ich gern und regelmäßig lese, habe ich nun neulich den Link zu ihrem Eintrag "Reverse Applique Dots" gesehen, angeklickt, und ausprobiert.



Und siehe da und staune: geht. Eigentlich gar nicht so schlecht. Kreise, wie Judy Martin sie in ihrem Post demonstriert, sind nun auch gerade eine meiner Lieblingsformen in der Geometrie. ... Ich bin versucht! Die kleineren messen ca. 3 inch Kantenlänge. Das größere, das ich zum Vergleich heranziehen wollte, ca. 4 inch. Meinem Wahnsinnsdrang zur Kleinteiligkeit, Dauerprojekten und Resteverwertung entsprechen die kleinen natürlich viel besser. Und so ein "A Circle a Day Keeps the Doctor Away" könnte ja ein wunderbares Dauerprojekt werden. Ob ich so groß werde wie die Dame, die im Elsass ihre Ausstellung neben Wide Horizons hatte...?



Warten wir es ab - jedenfalls kann ich nun ruhigen Gewissens den Blöcken im Baby Jane entgegen sehen, die Applikationsarbeit erfordern, ohne allzuviel Vliesofix einsetzen zu müssen.

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